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Traurige Mitteilung: Werner Dangelmayer verstorben

   

Nachruf

Der TSV Reute,
die TG Biberach 1847 e. V.,
der Schachbezirk Oberschwaben
und der Schachverband Württemberg

trauern um

Werner Dangelmayer

* 11.09.1942 † 20.02.2025

Träger der Goldenen Ehrennadel und
Ehrenmitglied des Schachverbands Württemberg

   

Die Trauerfeier findet am Mittwoch 26. März um 13.30 Uhr in der Aussegnungshalle auf dem neuen Friedhof in Laupheim statt. Schachfreunde, Weggefährten, Bekannte sind eingeladen Werner auf seinem letzten irdischen Weg zu begleiten.

Werner Dangelmayer war 1968 bei der Gründung des TSV Reute und später auch am Neubau des Vereinshaus maßgeblich beteiligt. Er diente dort in den 70er Jahren als Gesamtvorstand und war 1989 eine der treibenden Kräfte, die den TSV Reute um eine Schachabteilung erweiterte. Diese wurde 1990 Mitglied im Schachverband Württemberg (SVW). Werner Dangelmayer war zunächst von 1990 bis 2000 zweiter Vorsitzender der Schachabteilung des TSV Reute und führte dann von 2000 bis 2009 die Abteilung. 2010 wurde er zum Bezirksleiter des Schachbezirks Oberschwaben gewählt, von 2015 bis 2021 war er anschließend stellvertretender Vorsitzender. Seine Amtszeiten nutzte er, um etliche Reformen des Ligabetriebs voranzutreiben, die es vor allem kleinen Vereinen ermöglichte, weiterhin am Spielbetrieb teilzunehmen. Mitglied der TG-Biberach wurde Werner  Dangelmayer im Jahre 2010, dabei hat er aber schon 1977 und 1978 die Biberacher Stadtmeisterschaft mitgespielt.

Werner Dangelmayer arbeitete sehr viel im Hintergrund für den Schachsport. Von 2003 bis 2023 war er für die Turnierauswertungen in Oberschwaben zuständig und erstellte die Rankings und Ratings der aktiven Spieler. Seit 2003 kümmert er sich auch um die Mitgliederverwaltung des SVW, in den letzten Jahren zusammen mit Holger Namyslo, an den er 2017 diese Aufgabe übergab. Darüber hinaus war er in zahllosen Gremien und Kommissionen des Deutschen Schachbunds und des SVW zu Wertungszahlen und Mitgliederverwaltung aktiv. Er war außerdem lange im Verbandsspielausschuss tätig und organisierte so manche Württembergische Meisterschaft.

Für sein vielseitiges Engagement bedachte der Schachverband Württemberg Werner Dangelmayer mit einer besonderen Ehrung: auf dem Verbandstag 2023 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt und gehört damit einem sehr exklusiven Zirkel an. Das Onlinearchiv des SVW, das bis 1995 zurückreicht, weist in dieser neueren Geschichte des Verbands lediglich 15 Ehrenmitglieder aus. Die Entscheidung zur Ehrung fiel bei einer Enthaltung nahezu einstimmig aus und spiegelt die enorme Wertschätzung wider, die Werner Dangelmayer im Verband genießt. 

Die Aussage, dass Werner Dangelmayer mit Leib und Seele Funktionär ist, ist inhaltlich richtig, wird ihm aber nicht gerecht, da sie zu kurz greift. Er war nie Funktionär um einer Position oder eines Titels willen. Es ging ihm immer darum, seine Ideen zur Weiterentwicklung des Verbands und des Schachspiels umzusetzen und vielen Leuten zu ermöglichen, ihren Sport auszuüben. Dabei hat er relativ klare Vorstellungen, wo die Reise hingehen sollte, und war bereit, seine Meinung und seine Werte zu vertreten. Mit seiner direkten Art ist er bei dem einen oder anderen vielleicht manchmal ein wenig angeeckt, aber auch wenn er in Diskussionen hart in der Sache war, blieb er der Gegenseite doch immer persönlich zugewandt und für ein gutes Gegenargument offen. Diese Eigenschaften zusammen mit der Bereitschaft, sich für andere einzubringen, sind in diesen Zeiten nicht nur im Sport und Vereinswesen sehr wertvoll.

Traueranzeigen aus der Schwäbischen Zeitung vom 22.03.2025

Rede von Thomasund Carsten:

Liebe Frau Sälzle, liebe Familienangehörige, liebe Trauergemeinde und liebe Schachfreunde,

wir danken euch, dass ihr gekommen seid. Heute haben wir uns hier versammelt, um Abschied zu nehmen von Werner Dangelmayer, einem außergewöhnlichen Menschen, einem geschätzten und liebenswerten Freund und einem verdienten Ehrenmitglied unseres Schachverbandes. Werner Dangelmayer hat das Leben vieler Menschen auf vielfältige Weise bereichert, und die Nachricht von seinem Tod hat uns tief getroffen. 
Wir -- ich als Präsident des Schachverbandes Württemberg und Thomas Hartmann als Bezirksleiter Oberschwaben -- möchten Ihnen, liebe Frau Sälzle und allen Angehörigen, unser aller und unser persönlich tief empfundenes Mitgefühl aussprechen. In diesen Momenten der Trauer finden wir Trost, beispielsweise in den Worten Albert Schweitzers: „Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen der Mitmenschen.“ Und so steht Werner, mit all seiner Leidenschaft und seinem Engagement, unvergesslich in unseren Herzen.

Werner hat über viele Jahre sich nicht nur für Schachvereine, sondern auch für den Schachbezirk Oberschwaben, den Schachverband Württemberg und sogar den Deutschen Schachbund eingesetzt und er hat sich verdient gemacht. Daher stehen wir als Vertreter des Schachbezirks Oberschwaben und des Schachverbandes Württemberg zu zweit hier und wollen an seine Leistungen und an seine Person erinnern.

Seine schachlichen Aktivitäten begannen 1989, als Werner maßgeblich an der Gründung der Schachabteilung des TSV Reute beteiligt war. Schon kurz nach der Gründung wurde er zweiter Vorsitzender der Schachabteilung und nach 10 Jahren erster Vorsitzender, und zwar für weitere neun Jahre. In dieser Zeit organisierte er spielstärkebegrenzte Turniere, um möglichst vielen Schachspielern ein passendes Turnierangebot zu bieten. Nachdem er schon lange für die TG Biberach Tennis spielte, wechselte er im Jahr 2010 zu deren Schachabteilung und blieb dort.
Im Jahr 2003 wurde er Wertungsreferent im Bezirk Oberschwaben und berechnete die Ratingzahlen dessen Spieler für die kommenden zwanzig Jahre. Als 2010 kurzfristig ein neuer Bezirksleiter gesucht wurde, stellte er sich zur Verfügung, wurde gewählt und führte den Bezirk Oberschwaben bis 2015. Werner war organisationsstark und teamorientiert. Er führte seinen Bezirk ruhig, gelassen und bravourös. Seine Bezirkstage waren perfekt vorbereitet und manche beschrieben sie als die harmonischsten im ganzen Verband. Seine Devise hat er so formuliert: „Na, du musch halt schauen, dass das alles vorher geschwätzt isch, dann geht das an dem Tag auch zügig und ohne Streit über die Bühne.“ Vor zehn Jahren, kurz vor dem Bezirkstag 2015, zeigte Werner mir einen kleinen Zettel und sagte, dass er sich so die nächste Bezirksleitung vorstellte. Mit Erstaunen las ich meinen Namen hinter der Position Bezirksleiter. Nach einer kleinen Diskussion, in der Werner mir seine Unterstützung zusicherte, war ich zur Kandidatur bereit. Tatsächlich wurde ich vom Bezirkstag gewählt, und konnte den Bezirk in seinem Sinne bis heute leiten, dabei war er als Stellvertreter bis 2021 an meiner Seite.

Als 2004 die Mitgliederverwaltung des Verbandes in Schwierigkeiten geriet, war es Werner, der, ohne zu zögern anpackte und diese als Referent für Mitgliederverwaltung wieder aufbaute. Bis 2019 verantwortete er sämtliche Mitgliederdaten des Verbandes in Perfektion und unterstützte die Bezirke bei deren Arbeit vorbildlich. Er baute sich seinen Nachfolger selbst auf und unterstützte diesen als Vertreter, solange seine Kräfte reichten.
Als Delegierter Württembergs vertrat er unseren Verband auch mehrmals bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Schachbundes, zudem war er auch Mitglied der Wertungskommission beim Deutschen Schachbund.
Ein besonderes Herzensanliegen war ihm der Verbandstag 2013 in Warthausen. Er organisierte diesen und wollte mit seinem Bezirk Oberschwaben dem ganzen Verband ein guter Gastgeber sein. Es war mein erster Verbandstag und ich muss sagen: Das ist ihm mit Bravour gelungen, er hat es halt g´scheid organisiert. 
Von 2017 bis 2019 war er zu all dem zusätzlich Mitglied im Verbandsspielausschuss. In dieser Zeit veranstaltete er gemeinsam mit dem badischen Schachverband die erste Baden-Württembergische Schnellschachmeisterschaft in Bad Wimpfen.
Werner hat nachhaltig, über Jahrzehnte hinweg das Schach in Oberschwaben, Württemberg und Deutschland mitgestaltet. 
Seine Verdienste wurden im Jahr 2023 mit der Ehrenmitgliedschaft der höchsten Auszeichnung des Schachverbandes Württemberg gewürdigt. Werner gehörte damit zu einem auserlesenen Kreis von nur sechs Ehrenmitgliedern, in einem Verband mit nahezu 10.000 Mitgliedern. Der Verbandstag beschloss diese Ehrung nahezu einstimmig. Dies spiegelt die enorme Wertschätzung wider, die Werner im Verband genoss. 

Liebe Trauergemeinde, mit Werner Dangelmayer verliert das Schach in Württemberg einen vorbildlichen, engagierten und leidenschaftlichen Kämpfer.
Werner war an der Zukunft orientiert und hatte klare Vorstellungen ebendieser. So erinnere ich mich persönlich an eine meiner ersten Sitzung des Erweiterten Präsidiums, wo er sich leidenschaftlich für die Fusion mit Baden aussprach, um am liebsten hier und jetzt den größten Landesverband Deutschlands zu erschaffen. Diese Aktivitäten konnten damals nicht umgesetzt werden, aber aktuell werden wieder Verhandlungen über eine Fusion geführt, die sehr vielversprechend sind.
Als das Bundesinnenministerium 2014 dem Schachsport die Leistungssportförderung streichen wollte und damit dem Schach den Status als Sport aberkannt hätte, wusste der bestens vernetzte Werner schnell zu handeln. Auf allen Ebenen des Schachs, beim Württembergischen Landessportbund, und der Politik hat er Unterstützung organisiert. Er hat Leute zusammengebracht, überzeugt und Einfluss genommen. Er hat so dazu beigetragen eine Katastrohe für das Deutsche Schach abzuwenden.
Werner war Macher und Fels in der Brandung. Als selbstständig, zuverlässig und unterstützend wurde er oft von Schachfreunden beschrieben. Das klang dann beispielsweise so: „Du bist ja froh, wenn du jemanden hasch, der sich kümmert, der von sich aus macht und tut, auf den du dich bedingungslos verlassen kannsch und der erst dann zu dir kommt, wenn es gar nicht mehr anders geht.“
Werner war ein Vollblutfunktionär mit Leib und Seele, aber nicht, um der Position willen, sondern um der Sache willen. Es ging ihm stets darum, seine Ideen zur Weiterentwicklung des Verbandes, des Schachbezirks und des Schachspiels umzusetzen und vielen Menschen die Ausübung ihres Sports zu ermöglichen. 
So war es beispielsweise 2005 als der TSV Reute die Württembergische Schnellschachmeisterschaft ausrichtete. Da stand zu Turnierbeginn plötzlich ein Spitzenspieler bei der Anmeldung, der erst kurz zuvor aus einem fernen Land nach Deutschland gezogen war, noch keinem Verein angehörte, aber gerne mitspielen wollte. Zu der Meisterschaft waren aber nur Mitglieder des Verbandes zugelassen, was tun? Werner fand sofort eine pragmatische Lösung: Als Turnierorganisator (der er war) fragte er den Vorsitzenden des TSV Reute (also sich selbst) nach einem Mitgliedsantrag, den der Spieler ausfüllte. Den Antrag bekam der Mitgliederverwalter des Verbandes (also Werner), der ihn genehmigt. So wurde der Spieler binnen weniger Minuten Mitglied beim TSV Reute und damit auch beim Schachverband und durfte mitspielen. Werner hatte, wie so oft, einem Menschen das Schachspielen ermöglicht.
Seine Fähigkeit, klar, direkt und überzeugend zu argumentieren und seine Ideen einzubringen machten ihn zu einem Mitglied, dessen Urteil jederzeit besonders geschätzt wurde. Werner vertrat seine Meinung, kämpfte für seine Werte und scheute keine Diskussion. Durch seine freundliche und umgängliche Art, stets den Menschen zugewandt zu sein und durch die Offenheit für gute Argumente genoss er großen Respekt unter den Schachfreunden.
Für ihn waren auch die Schachspieler als Menschen wichtig. Er erkundigte sich nach dem Befinden und versuchte, Schachspielern auch diskret zu helfen, wenn er von persönlichen Problemen erfahren hatte.
Werner hat es vermocht Menschen zu begeistern, zusammenzubringen, funktionierende Teams zu bilden, diese zu moderieren und zu führen. Daher ist es auch keine Überraschung, wenn mancher Schachfreund ihn sogar als Vaterfigur bezeichnet.

Werner hat vieles erreicht und er hat Spuren hinterlassen. Werner hat es uns vorgelebt und es bleibt sein Vermächtnis: Die Dinge aktiv anzupacken, Verantwortung zu übernehmen und selbst die Zukunft zu gestalten. 
In unseren Herzen ist für Werner ein Denkmal errichtet, dass uns an alles erinnert, was Werner für unseren Verband, unseren Bezirk, seine Vereine und so viele Schachfreunde getan hat. Wir trauern um Werner Dangelmayer in dankbarer Erinnerung und mit großem Respekt und wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Seine letzte Partie ist zu Ende gegangen, er hat gekämpft und doch verloren. Zum Schluss verlor er den Lebensmut, der ihn sein Leben lang ausgezeichnet hatte. Doch er ist nicht von uns gegangen, er ist uns vorausgegangen.
Liebe Frau Sälzle, liebe Angehörige, wir wünschen Ihnen persönlich und im Namen des Schachverbandes, des Schachbezirks und seiner Mitglieder viel Kraft, innere Stärke und Zuversicht in dieser schweren Zeit.
Vielen Dank.

 

Trauerfeier am 26.03.2025

Hier noch einige Bilder, die zu freundlicheren Anlässen entstanden sind:

Bei der Verleihung des Journalistenpreises 2016, v.l.n.r. Walter Pungartnik, Felix Gaber (Schwäbische Zeitung), Dirk Schindler, Werner Dangelmayer
so kannte man ihn: arbeitend im Hintergrund, hier bei der Württembergischen Schnellschachmeisterschaft 2018 in Kornwestheim, mit Martin Zebandt - Foto Armin Winkler
Im Jahr 2020 Überreichung der Ehrennadel in Gold vor dem kath. Tagungshaus in Wernau, v.l.n.r. Armin Winkler, Werner Dangelmayer, Alexander Ziegler - Foto Claus Seyfried
Ehrungen an und Funktionen von Werner Dangelmayer zeigen, wie engagiert er war.

 

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