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Blitzmeisterschaft Oberschwaben auf lichess

Da unser Schachleben „over the board“ auf nicht absehbare Zeit lahmgelegt ist, sprießen derzeit die Online-Turniere aus dem Boden. Daher war es ein Versuch mit der 1. Bezirksblitz-Einzelmeisterschaft im Internet nur für den Bezirk Oberschwaben etwas abzuweichen. So mussten die Klarnamen offengelegt werden und alle Teilnehmer wussten dann wer sich hinter „Rumpelstilzchen“ oder „Jumpin Jack Flash“ versteckt. Auch vor dem Hintergrund sich auszutauschen zu können, wenn man sich dann mal wieder auf einem richtigen Turnier trifft. Und über 100 Teilnehmer folgten am Ostersamstag dem Ruf auf der Plattform von lichess in der sogenannten Arena dreieinhalb Stunden mit zu blitzen. Die Kommentare der Teilnehmer nach dem Turnier und im Chat waren durchaus positiv. Das Schöne aber gleichzeitig Herausfordernde ist ja, dass man nach Beendigung nicht lange auf die nächste Auslosung warten muss und es ständig weiter geht. Aber man muss doch resümieren, dass die Arena nicht optimal für ein offizielles Turnier ist. Kommt man doch, wenn man Pech hat, häufig gegen den gleichen Gegner. Und die Punktewertung ist gewöhnungsbedürftig. Denn entscheidend ist in welcher Reihenfolge man die Punkte macht, für hintereinander gibt es eine Verdoppelung ab der 3. Gewinnpartie. Aber das soll das Turnier nicht trüben. Zu überlegen ist, wie wir es bei einer Neuauflage gestalten. Vielleicht so wie der Deutsche Schachbund die Deutsche Blitzmeisterschaft aktuell auf chessbase gestaltet hat und demnächst im gleichen Format die Deutsche Amateur-Blitzmeisterschaft startet. Mit Schweizer System und festgelegten Rundenzeiten.

Zum Turnier: Gemeldet hatten 106. Am PC, Notebook oder Tablet saßen dann 102. Einer legte furios vor. 8 Siege zum Start gegen teilweise starke Gegnerschaft. Ein Spieler mit einer DWZ aus dem Normalleben von 1553 und von seinem Verein am hinteren Brett in der Bezirksliga eingesetzt. Nach Überprüfung seiner Partien hat lichess diesen Spieler wegen Computerhilfe gesperrt. Im Schach ist es wie in den anderen Sportarten: Nach dem Wettkampf zur Dopingkontrolle. Lichess bietet ein gutes System zur Überprüfung. So bleibt uns nur die Disqualifizierung. Nicht sehr schön, für eine Premiere.

Damit gibt es einen nachrückenden Sieger: Niklas Wunder vom SC Weiler, der mit seinem Verein auf dem Weg in die 2. Bundesliga ist. 46 Arenapunkte standen am Schluss auf seinem Konto. Silber belegt der Frontmann der Mengener Sacha Stathmann mit 43 Arenapunkten vor Mr. Markdorf Dieter Knödler mit 40 Punkten. Der Gebissene ist Wolfgang Mack von der TG Biberach, der insgesamt 4 Partien verlor und davon leider 3 gegen den disqualifizierten Computerspezialisten. Auf den nächsten Plätzen 2 weitere Mengener die Brüder Volker und Frank Baur. Und so sind wir dann auch gleich bei der Mannschaftswertung die dann natürlich an Mengen mit 141 Punkten ging. Direkt dahinter SV Jedesheim mit 136 Punkten vor dem SC Tettnang. Details siehe bei Tabellen.

• Link zu lichess: https://lichess.org/tournament/ouuf0h9g
• Passwort falls erforderlich: Paintedblack

Holger Namyslo (winawer1)

Bezirksspielleiter