Offline Verbandstag – erste Eindrücke

Veröffentlicht am: 24.06.2021 von Karlheinz Vogel in: Presse und Öffentlichkeitsarbeit Drucken


Stimmungsbild mit offener Abstimmung (grün = ja) © Matthias Drißner
Stimmungsbild mit offener Abstimmung (grün = ja) © Matthias Drißner

Stellvertretend für alle Helfer im Hintergrund geht ein herzliches DANKE! an die beiden Vorsitzenden Heiko Elsner und Eckart Bauer. Und schnell sind die Schachfreunde auch. Sowohl ein Bericht über den Verbandstag, als auch ein weiterer über die Ehrung Ihres Vereinsmitglieds Eugen Bacher sind bereits online:
https://schachfreunde-plochingen.de/verbandstag-des-schachverbands-wuerttemberg-in-der-plochinger-stadthalle/
https://schachfreunde-plochingen.de/hohe-auszeichnung-fuer-eugen-bacher/

Ende einer Ära
Acht Jahre als Vize- und weitere acht Jahre als Präsident – alle seine anderen Funktionen in Ehrenämtern werden der Einfachheit halber unterschlagen – berechtigten, zu beidem, nämlich, dass Armin Winkler den Staffelstab weiter reicht und dass er als Ehrenpräsident vorgeschlagen wird. Auch der nimmermüde Walter Pungartnik denkt erst nach 34 Jahren als Breitenschachreferent – und 28 Jahren als Vizepräsident – an die Rente mit 80. Scherzhaft wurde angemerkt, dass beide Urgesteine jeweils mehr Jahre in Ehrenämtern, als unser neuer Präsident Dr. Ing. Carsten Karthaus an Lebensjahren mitbringen.
Ehrenpräsident Winkler mit dem Klappmodell eines Fesselballons ©  C.Seyfried, SVW
Ehrenpräsident Winkler mit dem Klappmodell eines Fesselballons © C.Seyfried, SVW

Sehr positiv war, dass alle offenen Funktionen besetzt werden konnten: Kurzfristig kandidierte Dr. Konrad Müller für die Position des Breitenschachreferenten und erst in der Stadthalle bewarb sich Thomas Müller als Seniorenreferent, nachdem er bis Ende Mai noch 2. Vorsitzender der Schachjugend war.

Wie geht es jetzt weiter?
Auch wenn der neue Präsident
Carsten Karthaus © C.Seyfried, SVW
Carsten Karthaus © C.Seyfried, SVW

jung ist, dass er sich etwas vorgenommen hatte, konnte man bereits den Unterlagen zum Verbandstag entnehmen:

  • deutlich aufgewertet wird die Schiedsrichterordnung (SRO)
  • die alte Passordnung wird in eine Spielberechtigungsordnung (SBO) übergehen, die nun Teil der Württembergischen Turnierordnung (WTO) ist.
  • Auch die WTO wurde überarbeitet, wobei die beiden Änderungen vom 17.04.2021, in dieser Fassung vom 06.02.2021 noch nicht eingepflegt sein können.

Alle Änderungsvorschläge des Erweiterten Präsidiums wurden vom Verbandstag bestätigt. Auch wenn der Vergleich nicht fair ist, wurde als „running gag“ immer wieder auf den Zeitvorsprung verwiesen, den man beim jeweiligen Tagesordnungspunkt gegenüber dem Bundeskongress am Samstag zuvor erzielte. Es bleibt dem Leser überlassen, ob das Ziel war, den Schachbund auf die Schippe zu nehmen, oder ob es – deutlich profaner – nur darum ging aufzuzeigen, dass alle Fußballfans ihre Chancen, das abendliche Spiel zu sehen, wahren können.
Apropos Schachbund: Ullrich Krause war für ein Grußwort zugeschaltet und auf der DSB-Webseite ist ein Bericht bereits online.
https://www.schachbund.de/news/carsten-karthaus-ist-neuer-praesident-des-schachverbandes-wuerttemberg.html
Präsidenten unter sich © Matthias Drißner
Präsidenten unter sich © Matthias Drißner

Auch die „Perlen vom Bodensee“, die der wie immer gut informierte Conrad Schormann verantwortet, haben bereits am Samstag Abend ihre Einschätzung veröffentlicht:
https://perlenvombodensee.de/2021/06/19/gestalter-statt-verwalter/

Einwand gegen mögliche Bedenken
Deshalb, liebe Schachfreunde, ärgert Euch nicht, dass – Schiedsrichterobmann Amaru Juscamayta möge mir die vereinfachte Darstellung verzeihen – Vereine mit zwei oder mehr Mannschaften, von denen mindestens eine in der Bezirksklasse oder höher spielt, bis spätestens 2025 einen eigenen Schiedsrichter haben müssen.
Für alle, die sich jetzt frei nach Schiller fragen „Wozu und zu welchem Ende brauchen wir einen eigenen Vereinsschiedsrichter?“, lautet die Antwort: Womöglich schneller als erwartet, wenn, z.B. wegen Corona, Verbandsspiele entweder online oder gar nicht ausgetragen werden können.
Ein Szenario für einen Mannschaftskampf könnte dann so aussehen: Mannschaft A trifft sich in Ihrem Vereinsheim mit dem Schiedsrichter der Mannschaft B und umgekehrt wird die Mannschaft B in ihrem Spiellokal vom Schiedsrichter von A beobachtet. Gespielt wird übers Internet. Da auf der anderen Brettseite niemand sitzt, können Abstandsregeln und Hygienevorgaben eingehalten aber Betrug gleichzeitig ausgeschlossen werden.

Versuch einer Bewertung
Wie im täglichen Leben gilt auch im Schach: Wenn etwas nicht funktioniert, ist es viel einfacher einen Schuldigen zu suchen, als das Problem zu lösen. Alte Lösungsansätze greifen bei neuen Aufgabenstellungen oft nicht. Um diese angehen zu können, ist Offenheit für neue Ideen und Ansätze unerlässlich. Diese Offenheit kann man weder in Paragraphen gießen, noch von oben verordnen. Sie muss gelebt werden. Das kann nur funktionieren, wenn sich möglichst viele aktiv daran beteiligen.
Deshalb: Nutzt die Chancen, die sich durch „Schapoo!“ ergeben werden und macht mit!

Fazit
Definitiv am schönsten war, dass sich endlich wieder echte Menschen treffen konnten. Dies lässt sich auch am Bild des erweiterten Präsidiums erkennen.
das neue und fast vollständige erweiterte Präsidium © C. Seyfried, SVW
das neue und fast vollständige erweiterte Präsidium © C. Seyfried, SVW

Momentan ist Gruppenfotografie wie Röntgen: Einatmen, Maske abnehmen, nicht atmen, fotografieren, Maske wieder aufsetzen und erst dann weiter atmen. Wer will, der mag zusätzlich hinein interpretieren, dass mit dem neuen Präsidenten und mit Michael Meier einer der Vizepräsidenten an den Pfeilern des Gebäudes stehen – womöglich um auch unserem SVW-Verbandsgebäude die notwendige Stabilität zu verleihen. Auf dem Bild fehlen Enis Zuferi, der neue Verbandsspielleiter, der sich entschuldigen ließ und Vizepräsident Claus Seyfried , der Opfer der Physik wurde, weil einer den Auslöser der Kamera betätigen musste.

Und für alle, die es detaillierter wissen möchten: Wie vor zwei Jahren wird demnächst das vollständige Protokoll des Verbandstags hier online gestellt. Beim letzten Mal umfasste es 25 Seiten, also habt bitte Geduld und gebt Gerd-Michael Scholz ein wenig Zeit.