BUGA 2019: Die lebende Legende Hans Karl trägt vor ...

Veröffentlicht am: 01.06.2019 von Claus Seyfried in: Presse und Öffentlichkeitsarbeit Drucken

... und zwar am Samstag, den 22. Juni um 14:30 am gemeinsamen Schachstand auf der BUGA beim Eisenbahnmuseum


Wieso lebende Legende und wer ist Hans Karl überhaupt? Lassen wir ihn selbst zu Wort kommen:

Hier kommt Friedrich Löchner ins Spiel: »Er war mein Lehrer in der zweiten Mittelschulklasse. Er hat mich fürs Schach „gerettet“. Er stutzte, als er meinen Namen bei der Schüler-Vorstellung in der 2. Klasse der Mittelschule hörte: „Bist Du der Hans Karl, welcher...?“«. Dass beide gute Freunde wurden, unterstreicht Hans damit, dass Friedrich Löchner ihm später gesagt hat: „Sag` zu mir Friedrich, aber bitte nicht Fritz oder Fidde und komm" doch bitte bei mir vorbei und haue mir den Frack voll!“ - was Hans natürlich auch tat.

Also spielte Hans Karl wieder Schach und schlug im Alter von 15 Jahren zu, als er im Jahr 1950 erstmals Heilbronner Stadtmeister wurde. Schachfreund Löchner bezeichnete ihn als das „Käpsele“ und holte ihn von Böckingen auf die andere Seite des Neckars nach Heilbronn. Bis 1956 sollten vier weitere Stadtmeistertitel folgen. Anschließend verschlug es Hans beruflich zunächst nach Mannheim und Ende der 1950er Jahre in die Schweiz, wo er heute noch lebt. Neben der Arbeit spielte er weiter Schach und gewann zwischen 1967 und 1999 nicht weniger als 16 mal die Zürcher Stadtmeisterschaft. Insgesamt gewann Hans laut Wikipedia 270 Turniere - sein Kommentar dazu: „Die besten Pokale stehen im Schweizer Schach-Museum, es sind nur noch um die 100 Pokale im Haus“.; Als Amateur erzielte er sechs IM Normen, der IM-Titel wurde ihm lediglich deshalb verwehrt, weil er in der Vorcomputerzeit, also ohne Internet und Datenbanken die erforderliche ELO-Zahl nicht erreichte. Aber auch so gelang es ihm Viktor Kortschnoi bei der Schweizer Einzelmeisterschaft 1982 in Silvaplana im direkten Vergleich zu besiegen. Kortschnoi kam auf 8 aus 9, Hans Karl wurde mit 7,5 Zweiter vor Edwin Bhend.

Kurzum Hans Karl hat viele Schachgrößen persönlich gekannt und gegen sie gespielt. Lassen wir uns überraschen, was er uns auf der BUGA aus seinem Fundus erzählen und am Demobrett vorführen wird.

Karlheinz Vogel (SV 23 Böckingen)

Links:
Dieter Böhringer am 11.05.2015 auf der Seite des SV 23 Böckingen: „Verklungene Zeiten“
Klaus-Dieter am 22.06.2015: „Hans Karl, das Käpsele und seine Böckinger Zeit“
Hans Karl in Wikipedia
Wolf Böhringer in Wikipedia
Seite 153 aus Eberhard Herters Buch »Schach in Württemberg«



Hans Karl bei einem Vortrag am 19.06.2015 beim SV 23 Böckingen



Der smarte junge Mann auf dem Foto unten sitzend ganz rechts ist Hans Karl im Jahre 1952 (nicht 1963). Der Zweite von links der Sitzenden ist Wilhelm Böhringer, Gründungsmitglied des Heilbronner SV. Seine Söhne Wolf und Dieter sind auf dem oberen Foto zu erkennen.