Neues aus Schwäbisch Hall

Veröffentlicht am: 20.06.2015 von Claus Seyfried in: Presse und Öffentlichkeitsarbeit Drucken

Verwirrende Nachrichten aus Schwäbisch Hall.   Mario Meinel im Radio-Interview.


Dieser Artikel des Haller Tagblatts ließ schon nichts Gutes ahnen. Der Coach des Damen-Teams, Mario Meinel, war bei der Generalversammlung des SK Schwäbisch Hall am 28. April zurückgetreten. Ein Deutscher Vize-Meister tut das eigentlich nicht gern.

Foto: Privat.   Jana Zpevakova, Jovana Vojinovic, Iva Videnova, Karina Ambartsumova, Sopiko Guramishvili, Mario Meinel, Deimante Daulyte.

Offenbar war Mario enttäuscht, dass man den Weiterbetrieb der Damen„Mann“schaft in Frage stellte. Komisches Wort, aber „Frauschaft“ gibt's halt nicht. Und die Haller waren enttäuscht, dass 800 Anschreiben an Firmen, um vielleicht den einen oder anderen gewerblichen Sponsor zu finden, so rein gar nichts eingebracht hatten. Zu Beginn der sagenhaften Erfolgsgeschichte standen nur einige wenige Privatsponsoren. Doch sobald man in der Deutschen Eliteklasse ankommen ist, bei den Männern wie bei den Frauen, würden die Firmen schon Schlange stehen um mit den Erfolgen des regionalen Aushängeschildes werben zu dürfen. Darauf hatte man zumindest gehofft. Doch wer konnte schon ahnen, dass eine nie gesehene Niedrigzinsphase, besser gesagt eine dauerhafte Nullzinsphase dank Draghis kompromissloser Euro-Flutung, selbst die mit Abstand größte deutsche Bausparkasse ins Wanken bringt? Und wenn der Platzhirsch nicht mag, wollen die anderen auch nicht!?

So galt es Reißleinen zu ziehen. Die Mehrheit hatte entschieden mit dem Männerteam - äh sorry, heute heißt das ja „Open Section“ - mit bescheidenerem Anspruch fortzufahren, während das vergleichsweise „billige“ Frauenteam zur Disposition stand. In diesem Interview des Haller Radiosenders „StHörfunk“ spürt man die ganze Enttäuschung von Mario Meinel. Sollte es wirklich geschehen, dass ein Deutscher Vizemeister sang- und klanglos zurückzieht? Zurück ins Nichts, aus dem man vor nicht mehr als drei Jahren zu einem sagenhaften Triumphzug gestartet war? Sollte wirklich alle Mühe umsonst gewesen sein?

Noch ist nicht aller Tage Abend. Einen Funken Hoffnung gibt es ja vielleicht noch? Die württembergische Schachszene wäre sicher sehr glücklich, wenn es mit diesem tollen Team in der 1. Frauenbundesliga weitergehen könnte. Ich persönlich verspreche kein Heimspiel des SK Schwäbisch Hall mehr zu versäumen. Ich würde sogar gerne Eintritt bezahlen, um bei den Heimspielen der Haller Schachfrauen und -männer dabei sein zu können. Vielleicht bin ich nicht der Einzige, der so denkt? Lasst uns die Daumen drücken, dass es mit den Haller Schachfrauen weitergeht!


Haller Tagblatt 29.04.2015 S. 30:   »Männer ja, Frauen vielleicht«
Haller Radiosenders „StHörfunk“ mit dem Link zu Mario Meinels Interview
Mario Meinel am 31.05.2015 im „StHörfunk“


Claus Seyfried
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit