
Präsidium
Stellungnahme des Präsidenten
zum Beitrag "Der Präsident des BSV informiert!" auf der BSV-Homepage vom 8.10.2006
Liebe Schachfreundinnen und Schachfreunde,
man muss sich wirklich wundern. Es ist noch keine sechs Monate her, dass der Badische Schachverband auf seinem Verbandstag in Lahr unter seinem neuen Präsidenten Fritz Meyer die bis dato gemeinsamen Bemühungen beider Schachverbände aus Baden und Württemberg um ein Zusammengehen einseitig aufgekündigt und der in Aussicht genommenen Fusion mit knapper Mehrheit eine Absage erteilt hat. Und schon glaubt Herr Kollege Meyer, im privaten Umgang ein angenehmer und verträglicher Zeitgenosse, es sei an der Zeit, den Spieß umzudrehen und uns - als den Befürwortern dieser Fusion - in seinem Bericht auf der BSV-Homepage vom 8.10.2006 über die gemeinsame Präsidiumssitzung von BSV und SVW am 30.9.2006 wenig zukunftsweisendes Verhalten und kein Interesse an einer weitergehenden Zusammenarbeit mit dem BSV vorhalten zu müssen.
Ich will hier auf die Details dieses tendenziell recht einseitig und teilweise auch unzutreffend wiedergegebenen Berichts über diese Sitzung, die als Bestandsaufnahme der gegenwärtigen und künftigen gemeinsamen Aktivitäten beider Verbände gedacht war, gar nicht näher eingehen, auch wenn nicht verschwiegen werden soll, dass bei dieser Sitzung auf württembergischer Seite in Detailfragen Skepsis vorgeherrscht hat. Lassen Sie mich vielmehr stattdessen aus einem mir zugegangenen Brief eines über diesen Bericht verärgerten badischen Schachfreundes an seine Verbandsspitze zitieren, der es darin wie folgt auf den Punkt bringt:
...In diesem Bericht wird der SVW als Blockeur einer engeren Zusammenarbeit der beiden Verbände hingestellt. Diese Darstellung erweckte aufgrund der allseits bekannten Vorgeschichte mein starkes Misstrauen.
...Jeder, der die Diskussion um den Verlauf der Fusionsverhandlungen verfolgt hat, weiß, dass es der BSV und sein Präsident Fritz Meyer war, der von den im Jahre 2003 gefassten Vereinbarungen zwischen dem BSV - damals noch unter anderer Führung - und dem SVW bezüglich des gemeinsamen Hinarbeitens auf eine Fusion abrückte. „Pacta sunt servanda”, das galt dem neuen Präsidium nichts mehr. Sich dabei auf eine Mehrheit im eigenen Verband zu berufen, ist eine zweifelhafte Sache. In beiden Schachverbänden gibt es Befürworter und Gegner im „Fußvolk“, zu dem ich mich ebenfalls zähle. Es ist bekannt, dass die Fusion durchaus von der Politik erzwungen werden kann, nur dass die betroffenen Verbände dann viel weniger Einfluss auf ihre Gestaltung nehmen können. Vor diesem Hintergrund wäre es die Pflicht eines verantwortungsvoll denkenden und handelnden Präsidiums, nicht die eigene Meinung in den Vordergrund zu stellen, sondern das Ganze in den Blick zu nehmen und die Perspektive einer Fusion als Chance zu be- und ergreifen und alles im wohlverstandenen Interesse der aktiven Schachspieler auf den Prüfstand zu stellen, um nach neuen Lösungen zu suchen...
Es erschiene mir sehr nachvollziehbar, wenn das SVW-Präsidium zum Ausdruck gebracht haben sollte, dass es an keiner engeren Zusammenarbeit mit diesem Präsidium des BSV, das Vereinbarungen nicht eingehalten hat, interessiert ist. Was ja nicht bedeutet, dass sich das nicht wieder ändert, wenn auf badischer Seite ein Wechsel stattfindet. Dies sind allerdings persönliche Spekulationen. Dass das BSV-Präsidium seine von mir kritisierten „Informationen“ mit dem Satz einleitet, „nur wer informiert ist, kann bekanntlich mitreden“, ist schon ein Hohn.
Ich habe dem nichts hinzuzufügen.
Mit den besten Grüßen
Ihr Präsident Dr. Hans Ellinger