Aus Kiew ins Stadtteilhaus am Ostendplatz in Stuttgart

Veröffentlicht am: 22.03.2022 von Wolfgang Tölg in: Schachbezirksjugend Stuttgart Drucken
 

Aus Kiew ins Stadtteilhaus am Ostendplatz in Stuttgart

Wenn man Nachrichten aus der Ukraine sieht, hört oder liest, dann ist dieser Tage von vielen Menschen die Rede, die auf der Flucht sind und ihre Heimat verlassen. Von Stuttgart aus gesehen erscheint die ukrainische Hauptstadt Kiew weit weg. Mit dem Auto sind es ca. 1900 km. Am 13.03.2022 stand das Thema Schach mit Flüchtlingen auf der Tagesordnung der Vorstandsitzung der Württembergischen Schachjugend. Was in der WSJ-Sitzung noch unkonkret erschien, bekommt konkrete Züge, wenn plötzlich betroffene Menschen vor einem stehen. Was können wir tun? Wir können solidarisch sein, Flüchtlinge integrieren und in jedem Fall mit den vielen Schachspielern unter ihnen gemeinsam Schach spielen.  

Am Rande der BJEM Stuttgart 2022 stand plötzlich Tatiana Kostak vor mir, FIDE-Meisterin, FIDE-Trainerin und FIDE-Schiedsrichterin. Sie war in den Lessing-Schulen und besprach mit russischsprachigen Kindern BJEM-Partien. Dass sich die Trainerin und die Kinder bereits kannten, liegt daran, daß andere unbemerkt von uns schon ein Stück Integrationsarbeit und Solidarität geleistet haben. Wenn man auf die Homepage der AWO Stuttgart-Ost geht, dann kann man sich das Monatsprogramm für das Stadtteilhaus am Ostendplatz herunterladen. Im März-Programm findet Ihr einen Schachnachmittag. Es ist ein Schachnachmittag mit Tatiana Kostak, ab sofort immer dienstags und freitags von 13:30 Uhr bis 16:30 Uhr, Ostendstr. 83, 71188 Stuttgart. 

Mein persönliches Dankeschön geht an Alexander Meinhardt, der mir Tatiana Kostuk am letzten Samstag vorgestellt hat. Wenn man auf die Homepage des Schachvereins Gambit in Kiew geht, genügt ein tieferer Blick, um zu erkennen, daß in der Heimat von Tatiana Kostuk unsere Schachsport einen anderen Stellenwert hat, daß der Verein anders aufgebaut ist, und daß dort mit anderen Strukturen gearbeitet wird. Wenn wir von ihrer Arbeit in Kiew hier in Stuttgart profitieren wollen, dann müssen wir zuerst die Sprachbarriere überwinden. Ich bin mir sicher, wir schaffen das. Dabei helfen uns unsere Kinder und Jugendlichen. Alles weitere liegt dann bei uns, in den Vereinen und in den Verbandsstrukturen.

Dr. Konrad Müller
Bezirksjugendleiter Stuttgart