Zweizüger

Dreizüger

Fritz Giegold

Deutsche Schachblätter, 1932
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Matt in 3 Zügen (5+4)

Otto Würzburg

American Chess Bulletin, 1941
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Matt in 3 Zügen (3+3)

Alois Johandl

Schweizerische Schachzeitung, 1967
1. Preis
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Matt in 3 Zügen (5+4)

Dr. Ado Kraemer

Johannes Kohtz-Memorial, 1943
1. Preis
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Matt in 3 Zügen (5+6)

Samuel Loyd

Checkmate, 1903
1. Preis
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Matt in 3 Zügen (9+13)


Fritz Giegold

Der überraschende Schlüssel 1.Sc6! lässt den zunächst doppelt gedeckten Turm plötzlich im Regen stehen. Immerhin droht jetzt 2.Sd8+ Kf6 3.Df7#. Doch nach Kxd5 scheint der schwarze Monarch zu entwischen. Wirklich? 2.Df7+ Kxc6 3.Db7 und die Dame kehrt im Mattzug zurück. Auch nach 2.- Ke4 3.Df3# geht dem König schnell die Luft aus.

Otto Würzburg

Natürlich muss der Bauer umgewandelt werden. Aber Vorsicht: 1.a8D? Kf1! 2.Dxe4 setzt patt!

Deshalb zurückhaltender 1.a8L! Kf1 2.Lxe4 Ke2 3.Ld3# sowie 1.- e3 2.Lg2 exf2 3.Te5# und wir sehen zwei Idealmatts (alle weißen Figuren, also auch König und Bauern, sind am Mattbild beteiligt und hindern den schwarzen König am Betreten der Fluchtfelder aus jeweils einem einzigen Grund - klingt ziemlich akademisch, ich weiß).

Alois Johandl

Hier herrscht beiderseitiger Zugzwang. Die Springerzüge des Schwarzen beantwortet Weiß mit 2.Sc2# bzw. 2.S4f5# (sogenanntes Satzspiel). Allerdings besteht keine Möglichkeit, die Zugpflicht unter Beibehaltung dieser Mattbilder abzuwälzen (z.B. 1.La6? Sc4!).

Deshalb wird das komplette Mattschema geändert und das Mattfeld c2 gegen b5 ausgewechselt: 1.Lb4! Kxd4 2.Kf4 mit erneutem Zugzwang: 2.- Sa~ / Sh~ 3.Sb5 / Sf5#. Mit dem Mattfeld wird das ganze Stellungssystem verlagert, dieser Mechanismus wird deshalb Systemverlagerung genannt.

Dr. Ado Kraemer

Sofort 1.Da1? scheitert an 1.- Sd1!, da der Weg nach h8 versperrt ist. Wie wird man den (zunächst) nutzlosen Läufer los?

Nur durch den unglaublichen Schlüssel 1.Lh8!, der Zugzwang auslöst. 1.- Lxh8 2.Da1 (droht 3.Dh1#) Sd1 3.Dxh8#. Der weiße Läufer bahnt durch sein Opfer auf dem Zielfeld den Weg, im Fachjargon kurz Zielbahnung genannt.

Weitere Varianten:
1.- Ld2 / Le1 2.Ld4 3.Ta7#
1.- Ld4 / Le5 / Lf6 / Lg7 2.LxL Sb~ 3.Dg2#

Samuel Loyd

1.Ke2! (droht 2.Txf2+ / Tf3+ / Tf7+ / Tf8+ / Ke3 nebst Matt) scheint reiner Selbstmord zu sein, doch erstaunlicherweise ist es schnell vorbei mit den Schachgeboten von Schwarz: 1.- f1D+ 2.Ke3 Unbeirrt strebt der König in die Mitte 1.- Dd3+ / De1+ (D,Te2+) / D,Lf4+ / Df3+ / Dg1+ (D,Lf2+) 3.Lxd3 / L(x)e2 / Txf4 / Txf3 / T(x)f2#

Weitere Varianten mit zumindest eindeutigen zweiten weißen Zügen: 1.- f1S+ 2.Tf2+; 1.- f1L+ / Sc1+ / Td8 2.Ke3; 1.- Sxb4 2.Ld3+; 1.- Te7 2.Tf7+; 1.- Kxe4 2.Ld3+ Kd4 3.Tf4#; 1.- Kd4 2.Tf4+ e5 3.Sxg3#

Eine berühmte, häufig schon für unlösbar gehaltene Aufgabe, der Loyd - in Anspielung auf eine von Weltmeister Steinitz hartnäckig verfochtene Variante des angenommenen Königsgambits (1.e4 e5 2.f4 exf4 3.Sc3 Sc6 4.d4? Dh4+! 5.Ke2 d5!) - das Motto "Steinitz-Gambit" gab.

Anforderungen an ein Schachproblem

ein Appetithappen

Stephan Eisert (Salach)

11007, Die Schwalbe 2/2001
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Weiß zieht und gewinnt (3+4)

Dieses Endspiel ist nicht einfach zu meistern und für die Löser der Schwalbe erwies sie sich laut Sachbearbeiter Michael Roxlau gar als "viel zu harter Brocken".

Mal sehen, wie wir der Sache beikommen. Fest steht zunächst, dass unbedingt der schwarze Bauer auf g7 unschädlich gemacht werden muss, damit Weiß überhaupt Gewinnchancen hat. Und die Eroberung dieses Bauern ist nur durch forcierte Drohungen zu erreichen, da er sonst einfach vorrücken kann.

Also 1.Tb7! Lg1! Auf 1.- Lf2 wäre 2.Ke4 schon entscheidend.

2.Tb5! Droht in bekannter Weise die Diagonale g1-a7 mit dem Manöver Kc4/Tc5 zu unterbrechen. Auf 2.Tb3?! würde 2.- Sc5 3.a7 Se6 das Remis erzwingen und 2.Txg7?! scheitert natürlich an 2.- Sb4+ nebst 3.- Sxa6.

2.- La7! 3.Kc4 Sf4 Andere Springerzüge sind deutlich schwächer.

4.Tb7! Le3!. Nach 4.- Lg1 könnte sich Weiß einfach auf g7 bedienen. Geht das jetzt nicht auch? Nein, denn dann folgt 5.Txg7 Kh3!! mit Remis: 6.Tc7 Lb6 7.Tb7 Lf2! 8.Tc7 Lb6 9.Tc6 La7 10.Tc7 Lb6 11.Kb5 (ein letzter Versuch) Lf2! 12.Tc5 Se6! 13.a7 Lxc5 14.a8D Sc7+ nebst 15.Sxa8. Auch 6.Kb5!? gewinnt nicht: 6.- Lf2! (nicht 6.- Kh4? 7.Kc6 und gegen das Manöver Tb7/Tb~/Kb7/Tb6 ist kein Kraut gewachsen, z.B. 7.- Sd3 8.Tb7 Se5+ 9.Kc7 Sf7 10.Tb3 Lc5 11.Tf3 Sh6 12.Tf6 Sg8 13.Te6 La7 14.Kb7 Lc5 15.Tb6) 7.Kc6 Se6 8.Te7 Sd4+ 9.Kb7 Sb5 und Schwarz kontrolliert das Feld a7.

Und was jetzt? 5.Tb2+!! Sg2 Auf 5.- Kh1 oder 5.- Kh3 würde das Manöver Tb5/Tb7/Txg7 ebenfalls entscheiden.

6.Tb5! Wieder droht die Unterbrechung der Diagonalen. Nicht ausreichend ist dagegen 6.Tb3 Lf2 7.Td3 Se3+ 8.Kb5 Lg1 9.Td4 Sf5 10.a7 Sxd4 11.Kc4 g5 12.a8D g4 und Schwarz errichtet eine Festung.

6.- La7 7.Tb7 Lg1 8.Txg7 Endlich kann auf g7 genommen werden! Auf 8.- Kh3 gewinnt nun wegen des abseits stehenden schwarzen Springers am einfachsten 9.Kb5.

Kleine Nachbemerkung: Es ist ganz interessant, dieses Endspiel mal dem einen oder anderen Schachprogramm vorzusetzen - auch um auszuprobieren, warum mancher Zug von Schwarz schlechter ist. Ich hab's mit Shredder Paderborn versucht und die Resultate waren gar nicht so schlecht!

Problemschach - Was ist ein Schachproblem?

Problemschach

Sie möchten gern Schach spielen, haben aber in Ihrem Familien- und Bekanntenkreis keinen Partner?
Dann ist Problemschach für Sie das geeignete!

In Ihrer Nähe gibt es zwar einen Schachklub, Sie können oder wollen sich aber nicht an bestimmte Spielzeiten binden?
Treiben Sie Problemschach, da sind Sie zeitlich unabhängig!

Ob Herr Schulze besser spielt als Sie oder umgekehrt, ist Ihrem Ehrgeiz egal: Es kommt Ihnen vielmehr auf das "Schach an sich" an, auf die faszinierenden Möglichkeiten dieses wunderbaren Spiels, wie sie im Schach-Zweikampf niemals ausgeschöpft werden?
Dann werden Sie durch Schachprobleme voll zufriedengestellt.

Hilfsmattaufgaben

Noch eine neue Problemgattung, die aber weit verbreitet und beliebt ist. Beim Hilfsmatt beginnt Schwarz und hilft dem Weißen dabei, den schwarzen König matt zu setzen.

Henry Forsberg

Wolfgang Pauly-Gedenkturnier, 1935
1. Preis
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Hilfsmatt in 2 Zügen (3+2)
a) Diagramm
b) mit sTa6
c) mit sLa6
d) mit sSa6
e) mit sBa6

Werner Kuntsche

Schach, 1969
2. Preis
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Hilfsmatt in 2 Zügen (4+12)

Harald Dieffenbach

Schach, 1962
1. Preis
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Hilfsmatt in 3 Zügen (6+10)

A. Carra
J Zezzi

II. FIDE-Turnier, 1959
1. Preis
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Hilfsmatt in 5 Zügen (3+10)


Henry Forsberg

Dieser Fünfling zeigt - je nach Figur, die auf a6 gestellt wird - fünf verschiedene Mustermattbilder. Und das Ganze mit nur fünf Steinen!

a) 1.Df6 Sc5 2.Db2 Ta4#
b) 1.Tb6 Tb1 2.Tb3 Ta1#
c) 1.Lc4 Se1 2.La2 Sc2#
d) 1.Sc5 Sc1 2.Sa4 Tb3#
e) 1.a5 Tb3+ 2.Ka4 Sc5#

A. Carra, J. Zezzi

Eine ganz harte Nuss, die viel zu bieten hat: Rochade, Unterverwandlung und En-passant-Schlag.

Man sehe und staune: 1.0-0-0 Ka2 2.b1T Se4 3.Sc7+ c4 4.bxc3 e.p. Ka3 5.Tb8 Sd6#

Werner Kuntsche

Durch eine einfache retroanalytische Überlegung wird hier die Freilegung der vierten Reihe erreicht. In der Diagrammstellung kann Weiß als letzten Zug nur einen Doppelschritt mit seinem Bauern ausgeführt haben.

Daher geht 1.exd3 e.p. Lxg4 2.f3 Le6# und der gordische Knoten ist gelöst.

Harald Dieffenbach

Hier sehen wir eine Häufungsaufgabe, auch Task genannt. Acht Lösungen mit den acht möglichen Königszügen als Schlüssel. Fantastisch!

I) 1.Ka6 dxc4 2.Tb7 c5 3.Ta7 Tb6#
II) 1.Ka7 Te2 2.Td4 Txe8 3.Tb6 Ta8#
III) 1.Ka8 Te2 2.Tb7 Txe4 3.Ta7 Txe8#
IV) 1.Kb6 dxc4 2.Td4 Ld5 3.Kc5 Txb5#
V) 1.Kb8 Txa2 2.Te7 Txa5 3.Tc7 Ta8#
VI) 1.Kc6 Lh1 2.Kd5 Tg2 3.Td4 Tg5#
VII) 1.Kc7 Lxe4 2.Tb8 Ke7 3.Tc8 Tb7#
VIII) 1.Kc8 Te2 2.Te7 Lc6 3.Tc7 Txe8#

Mehrzüger

Hans Werner Gomoluch

Hamburger Problemnachrichten, Dezember 1947
Nolcken-Thema-Turnier, 1. Preis
(Korrekturfassung: Godehard Murkisch)
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Matt in 4 Zügen (7+2)

Dr. Ado Kraemer

Die Schwalbe, 1948
Dr. Maßmann gewidmet
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Matt in 6 Zügen (7+6)

Dr. Erich Zepler

Johann Berger-Gedenkturnier, 1936
1. Preis
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Matt in 4 Zügen (6+5)

Leonid Iwanowitsch Kubbel

St. Petersburg Herold 1906
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Matt in 4 Zügen (8+6)


Hans Werner Gomoluch

1.Sf3! Kxf3 2.Sf4 Kxf4 3.Le4 Kxe4 4.Dg4#

Eine Patentfassung des Nolcken-Themas, das mindestens drei aufeinanderfolgende Hineinziehungsopfer verlangt. Es ist wirklich erstaunlich, dass es trotz der erdrückenden Übermacht des Weißen keine Nebenlösungen gibt.

Dr. Ado Kraemer

Wieder einmal besteht die Aufgabe des Weißen darin, die Zugpflicht auf Schwarz abzuwälzen, denn dann folgt auf einen beliebigen Zug des Nachziehenden 2.Sd5# bzw. 2.Sg8#. Durch geschickte Pendelmanöver von Turm und Läufer wird dies erreicht:

1.Te3! Dg2 Die schwarze Dame muss immer schön die Felder d5 und g8 im Auge behalten. 2.Lg4 Da8 (2.- D2+ 3.KxD bzw. 2.- Dxg4 3.Sd5+ Kf5 4.Te5#) 3.Te5 Dd8 (3.- Df3+ 4.Lxf3) 4.Ld7 Da8 (4.- Dxd7 5.Sg8#) 5.Te4 und wir sind wieder bei der Diagrammstellung - mit Schwarz am Zuge! - angelangt: 6.Sd5# bzw. 6.Sg8# ist unvermeidbar.

Dr. Erich Zepler

Dame und König von Weiß sind ungünstig postiert, sonst ginge sofort 1.Ta2+ Dxa2 2.Db4#. Der Wegzug des Königs 1.Kf8?, um die Dame im Voraus zu entfesseln, ist aber zu langsam und scheitert an 1.- Db2! oder 1.- Db3! Was dann?

Mit dem unglaublichen Schlüssel 1.Lxf5! wird der schwarzen Dame ein Angebot gemacht, das sie unmöglich ablehnen kann. 1.- Dxf5+ 2.Ke7 Eiskalt tritt der Monarch einen Schritt zur Seite und lässt sie abblitzen. 2.- Db1 Die "tausend" möglichen Schachs der Dame (es sind doch nur neun!) erweisen sich als Strohfeuer (2.- D~+ 3.K,D,BxD nebst 4.Ta2#), weshalb ihr nur der kleinlaute Rückzug bleibt. 3.Ta2+ Dxa2 4.Db4#.

Auf 1.- Db3 (oder 1.- Db2) folgt unbeirrt 2.Le6 Db1 (2.- Dxc4 3.Lxc4 nebst 4.Ta2#) 3.Ta2+ (oder Da2+) nebst Matt.

Leonid Iwanowitsch Kubbel

1.Te1! macht den Schwarzen zugfähig, droht aber auch 2.f4 3.Te5#. 1.- e5 2.Tf1 Mit dieser Hinterstellung - das ist die lösungswirksame Postierung einer Figur hinter einen (oder mehrere) Stein(e) - legt sich der Turm auf die Lauer und wartet ab. 2.- e4 3.fxe4+ Ke5 4.f4#. Wer sieht der Diagrammstellung schon an, dass das unscheinbare Bäuerlein f2 den entscheidenden Zug ausführt!?

Problemschach - Partieschach

"Schachprobleme? Was soll ich damit? Solche Stellungen kommen doch in einer Partie gar nicht vor. Warum mich anstrengen, den Schwarzen kunstvoll in zwei oder drei Zügen mattzusetzen? Bei diesem Materialunterschied hätte er sowieso längst aufgegeben!"

Wer so denkt, hat insofern recht, als es in der Tat blühender Schwachsinn wäre, wollte jemand die Problempositionen in seinem Gedächtnis speichern, um sie gelegentlich künftiger Turnierpartien parat zu haben und die Lösung dann abzurufen. Problemschach ist kein Hilfszweig des Partieschach. Es ist eine selbständige Gattung, vom Partieschach wesensverschieden. Denn: Das Schach-Problem ist ein Produkt, das einem Kopfe entsprungen ist, vom ersten bis zum letzten Zuge vorherbedacht, gewollt, wiederholbar. Die Schach-Partie ist demgegenüber ein Prozess, unwiederholbare geistige Auseinandersetzung, beginnend mit dem ersten Zug des Weißen und endend mit der Kapitulation eines der beiden Gegner (oder mit Remis), unvorhersehbar in Ablauf, zeitlichem Umfang und Ergebnis.

Dies alles heißt freilich nicht, dass der Partieschächer von der Beschäftigung mit Schachproblemen nichts profitieren könnte. Versteckte Opferkombinationen, ungewöhnliche Mattstellungen z.B. wird er erkennen oder jedenfalls rascher erkennen lernen. Aber Sinn und Zweck des Problemschachs liegen auf anderer Ebene: im Entdecken, Darbieten und Empfangen gerade jener Möglichkeiten und Schönheiten unseres Spiels, die während der Partie im Gegeneinander zweier Köpfe und ihrer schachlichen Argumente niemals in Erscheinung treten.

Selbstmattaufgaben

Mal eine andere Forderung! Selbstmatt bedeutet, dass Weiß das Matt des eigenen Königs gegen den Willen von Schwarz erzwingt.

Albert Kniest

Bottroper Volkszeitung
Februar 1937
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Selbstmatt in 2 Zügen (3+4)

Wolfgang Weber

Deutsche Schachblätter, 1950
Ringturnier 1950, 2. Preis
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Selbstmatt in 3 Zügen (10+6)

Stefan Schneider

Deutsche Schachblätter, 1974
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Selbstmatt in 4 Zügen (6+9)

Manfred Zucker

Schach, 1975
1. Preis
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Selbstmatt in 13 Zügen (6+5)


Albert Kniest

Mit Schwarz am Zug wäre Weiß sofort matt, denn Schwarz hat nur den Zug Dxf3#. Doch Weiß verfügt über keinen Wartezug.

Wir haben somit ein sogenanntes Zugwechselproblem vor uns, eine Schachaufgabe, bei der beide Seiten in Zugnot sind. Das bedeutet für Weiß, dass er sich gedanklich von der Fata Morgana Dxf3# verabschieden und nach einer neuen Möglichkeit suchen muss, matt gesetzt zu werden.

Durch den überraschenden Schlüssel 1.fxg3! mit der Folge 1.- hxg3 2.Df4 g2# wird ausgerechnet der Stein geschlagen, der ursprünglich das Matt geben sollte!

Wolfgang Weber

Auch diese Aufgabe zeigt das Verschwinden der Satzmattfigur. Schwarz am Zug müsste 1.- axb3# ausführen.

Doch Weiß muss sich in Ermangelung eines Wartezugs zu 1.bxa4! durchringen. Es folgt 1.- Kxc4 2.Dc2+ Tc3 3.b4 Txc2#. Sehr effektvoll!

 

Stefan Schneider

1.Sb3+ ergäbe Matt - aber kein Selbstmatt, da beide schwarzen Springer gefesselt sind. Weiß muss daher mittes eines Schnittpunktmanövers die eigenen fesselnden Figuren wirkungslos machen.

Das geht so: 1.Lh8! mit Zugzwang: 1.- Lf7 2.Ta7! L~ 3.Tg7 ~ 4.Sb3+ Sxb3# bzw. 1.- Le6 2.Ta6! L~ 3.Tf6 ~ 4.Sb3+ Sxb3#. Wunderschön, nicht?

Manfred Zucker

Die große Zügezahl sollte nicht zu sehr abschrecken, denn es geht alles klar und logisch vor sich.

Stünde der weiße Turm auf d3, ginge sofort 1.Db5+ axb5#. Wie erreicht man das? Man sehe.

1.Le3! Ka3 2.Lc1+ Ka4 3.Lh6 Ka3 4.Lf8+ Ka4 Das erste Teilziel ist geschafft. Nun ist der Turm dran. 5.Te7 Ka3 6.Td7+ Ka4 7.Td6+ Ka4 8.Td3+ Ka3 Der Turm ist nun in Position, jetzt muss nur noch der weiße Läufer zurück nach c5.

9.Lh6 Ka3 10.Lc1+ Ka4 11.Le3 Ka3 12.Lc5+ Ka4 Voilà! Und jetzt wie geplant 1.Db5+ axb5#.

Preisrichter Friedrich Chlubna kommentierte: "Unter ständiger Beschäftigung des schwarzen Königs muss Weiß zuerst den Läufer c5 perikritisch nach f8 führen (die Schnittpunkte e7 und d6 werden nicht auf direktem Weg - kritisch - überschritten, sondern auf einer Parallelen zur Diagonalen a3-f8 umgangen - perikritisch), damit der Turm h7 über die Schnittpunkte e7 und d6 den Weg zum Blockfeld d3 findet, und dann das Läufermanöver wieder rückgängig machen. Ein kompliziertes logisches Selbstmatt, das vor allem wegen der unwahrscheinlich sparsamen Stellung einen vorzüglichen Eindruck hinterlässt."

 

Studien

J. Letzelter

Europe Echecs, 1978
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Weiß zieht und gewinnt (7+5)

David Gurgenidze

Schachmaty w SSSR, 1974
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Weiß zieht und gewinnt (8+7)

K.Mamataliev

Schachmaty w SSSR, 1980
2. Sonderpreis
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Weiß zieht und gewinnt (5+2)

V. Kivi

Schachmaty w SSSR, 1936
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Weiß zieht und hält remis (3+3)

Vitaly Halberstadt

Magyar Sakkvilag, 1938
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Weiß zieht und gewinnt (3+3)

Wassili Smyslow

Prawda, 1936
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Weiß zieht und gewinnt (5+5)


J. Letzelter

Diese Studie stellt eine Kombination mehrerer Motive dar. Aber der Reihe nach:

1.b5+! Kb7 Oder 1.- cxb5 2.Txb5! usw. wie nach dem 3. Zug. 2.bxc6+ Kxc6 3.Tb5! Lomans Zug (1). 3.- Kxb5 4.c4+ Kb4 5.Kc2 Ka3 Moravecs Erwiderung (2). 6.Kb1 Kb3 7.c5! Letzelter setzt nun noch eins drauf. 7.- bxc5 Auf 7.- a5 (im Sinne von Moravec) folgt natürlich 8.cxb6. 8.g5 und gewinnt. Der Bauer zieht gerade rechtzeitig mit Schach ein: 8.- a5 9.g6 a4 10.g7 a3 11.g8D+.

(1) In einer Simultanpartie Em. Lasker - Loman, London 1910 (Kg3 Bg2h2h7 - Kf8 Tc2 Ba6b5b7d5g7) hatte Lasker einen Turm auf f8 geopfert gefolgt von g6xh7. Die baldige Umwandlung war unvermeidlich. Es folgte aber 1.- Tc3+ 2.Kg4? (2.Kf2 war erforderlich) Tc4+ 3.Kg5 Th4! 4.Kxh4 g5+ 5.Kxg5 Kg7 und Schwarz gewann.

(2) Von J. Moravec stammt folgende Studie (Leipziger Neueste Nachrichten, 1937): Ka3 Tb8 Bb6 - Kd7 Td4 Bc7 Weiß gewinnt. Zunächst die Petite combinaison à la Lasker 1.Td8+! Kxd8 2.b7 und nun wie Loman 2.- Tb4! 3.Kxb4 c5+ Aber Moravec hat noch einen Konter parat. 4.Kb5! Kc7 5.Ka6! Kb8 6.Kb6 c4 7.a4 c3 8.a5 c2 9.a6 c1D 10.a7#

David Gurgenidze

Das zentrale Thema dieser Studie ist das sogenannte Prokes-Manöver (1).

1.hxg7! Tg2+! Da 1.- Lxf7? an 2.gxh8D scheitert, versucht Schwarz, den (Prokes-)Turm h8 als Schlagobjekt loszuwerden. Zu diesem Zweck bietet sich der zweite ("Prä-Prokes"-)Turm zum Schlag an. 2.Kf1! Auf 2.Kxg2? folgt 2.- Txh2+! nebst 3.- Lxf7 4.gxf7 Kxf7. Diese Begründung soll zunächst genügen. Die ganze Wahrheit erfahren wir später. 2.- Tf2+ Der Amoklauf geht munter weiter. 3.Ke1 Te2+ 4.Kd1 Td2+ 5.Kc1 Tc2+ 6.Kb1 Tb2+ 7.Ka1 Txa2+ Für den König gibt es kein Entrinnen. 8.Kb1 Tb2+ 9.Kc1 Tc2+ 10.Kd1 Td2+ 11.Ke1 Te2+ 12.Kf1 Tf2+ 13.Kg1 Diese Stellung kommt uns doch irgendwie bekannt vor!? Allerdings fehlt der weiße a-Bauer ... 13.- Tg2+ 14.Kxg2! Weiß scheint nun endlich ein Einsehen zu haben. 14.- Txh2+ 15.Kxh2 Lxf7 16.gxf7 Kxf7 Was jetzt? Die weißen Bauern sind erstmal gestoppt und Schwarz hat selbst zwei verbundenen Freibauern! 17.Sxd7 b3 17.- a3 wird mit 18.Sc5 beantwortet. 18.Se5+ Kxg7 19.Sc4 und gewinnt.

Jetzt verstehen wir, was da passierte. Weiß hat selbst eine Art Prokes-Manöver durchgeführt, d.h. Schwarz dazu benutzt, den a-Bauern zu beseitigen, so dass auf a2 kein Schlagen mehr möglich ist. Hätte nämlich Weiß sofort 2.Kxg2? gespielt, wäre (fast) alles analog der Lösung gelaufen (2.- Txh2+ 3.Kxh2 Lxf7 4.gxf7 Kxf7 5.Sxd7 b3): 6.Se5+ Kxg7 7.Sc4 mit dem kleinen aber entscheidenden Unterschied, dass der schwarze Bauer nun noch eine zweite Zugmöglichkeit hat, die ihm den Gewinn sichert: 7.- bxa2! Auch 6.axb3 hätte nichts gebracht, da dann das Feld b3 für den Springer blockiert gewesen wäre: 6.- a3 7.Sc5 a2.

(1) L. Prokes stellte diese Idee erstmals in der 1939 veröffentlichten Studie dar: Kh5 Tf1 - Kc4 Bd3e3 Weiß hält remis. 1.Kg4! e2 (1.- d2 2.Kf3 Kd3 3.Ta1 e2 4.Ta3+ Kc2 5.Ta2+ Kc1 6.Ta1+ Kb2 7.Kxe2) 2.Tc1+ Kd4 (2.- Kb3 3.Kf3 d2 4.Tb1+ Kc2 5.Kxe2; 2.- Kd5 3.Kf2 d2 4.Tc5+!) 3.Kf3 d2 4.Tc4+! Der entscheidende Zug. 4.- Kd3 5.Td4+ Kxd4 6.Kxe2 Kc3 7.Kd1 Kd3 patt.

K.Mamataliev

Die berühmte Saavedra-Stellung (1) ist das Ziel dieser Studie.

1.Sg5! Txg5 2.g4 Txg4 3.Lh6 Nicht 3.Ld6? Tg1+! 4.Ke2 Tf1 5.Kxf1 patt. 3.- Te4+ 4.Le3 Auf 4.Kf1? folgt Tf4+! 4.- Txe3+ 5.Kf2 und gewinnt nach bekanntem Vorbild: 5.- Te4 6.f8T Th4 7.Kg3.

Auf 1.- Te5+ folgt 2.Kd2 Txg5 3.g4 Txg4 (3.- Td5+ 4.Kc3 Td7 5.Le7) 4.Ld6! (Hier ist die Wirkung der Läuferzüge genau umgekehrt: 4.Lh6? Td4+! 5.K~ Td8=) Tg2+ 5.Ke3 Tf2! 6.Lf4! und gewinnt.

(1) Kb6 Bc6 - Ka1 Td5 Weiß zieht und gewinnt (Glasgow Weekly Citizen, 1895). Das ist die Stellung, über die schon so viel geschrieben wurde und die mit dem Namen Saavedra unzertrennbar verbunden ist. Wer kennt schon G. E. Barbier?! Letztgenannter war aber der eigentliche Komponist (der zunächst inkorrekten Studie), während Saavedra als Löser "lediglich" die entscheidende Unterverwandlung fand, die zum Gewinn führt (Barbier hatte die Stellung für remis gehalten).
Die Lösung: 1.c7! Td6+ 2.Kb5 (2.Kc5? Tc1! nebst 3.- Tc1) Td5+ 3.Kb4 Td4+ 4.Kb3 (es geht auch 4.Kc3 Tc1 5.Kc2) Td3+ 5,Kc2 Td4! (Barbier hatte nur 6.c8D? Tc4+ 7.Dxc4 patt gesehen) 6.c8T! (Saavedras Entdeckung) Ta4 7.Kb3 und gewinnt.

V. Kivi

Das sieht wie ein alltägliches - und für Weiß völlig verlorenes - Springerendspiel aus. Mal sehen.

1.h7! Kf7 Leicht zum Remis führt 1.- a2 2.Kg8 a1D 3.Se7+ (3.h8D?? Da2+ 4.Kf8 Df7#) K~ 4.h8D. 2.Sd6+ Kf8 3.Sxb5 a2 4.Sd4! Falsch ist 4.Sc3? a1T! 5.Se4 (oder 5.Sb5 Kf7 6.Sc7 Ta7 7.Se8 Td7 8.Sd6+ Kg6) Kf7 6.Sd6 (6.Sg5+ Kg6) Kg6 7.Se8 Ta8 und Schwarz gewinnt tatsächlich. 4.- a1T Natürlich nicht 4.- a1D?? patt. 5.Se6+ Es scheitert 5.Sc6? Ta6 6.Se7 Kf7 7.Sc8 (oder 7.Sg8 Te6 8.Sh6+ Kg6 9.Sg8 Te1 bzw. 8.Se7 Te1 9.Se8 Kg6) Kg6 8.Kg8 Ta8 sowie 5.Sf5? Kf7 6.Sh6+ Kg6. 5.- Kf7 6.Sd8+ Nicht 6.Sg5+? Kg6 bzw. 6.Sc7? Ta7 7.Se8 Td7 8.Sd6+ Kg6 nebst Matt. 6.- Kg6 7.Kg8 Ta8 8.h8S+! Kf6 9.Shf7. Die Springer decken sich gegenseitig und Schwarz kann nicht gewinnen. Faszinierend, was in dieser Stellung steckt, nicht?

Vitaly Halberstadt

Nach den einleitenden Zügen1.f6+! Kh8 2.Ld5 (2.f7? Sf4) gibt es zwei Varianten:

a) 2.- Sf4 3.Le4 Sg4 4.f7 Sg6+! 5.Lxg6 Sh6 6.f8L! Nur diese Umwandlung führt zum Erfolg - das Endspiel KLL-KS ist immer gewonnen.

Auf 6.f8D+?? folgt Sg8+! und nach 6.f8T+? Kg7 (6.- Sg8+?? 7.Ke8) ist die Stellung ebenfalls remis, z.B. 7.Lc2 Sg8+ 8.Ke8 Sf6+ usw. oder 7.Lf7 8.Sf5+ Ke8 9.Sd6+ usw.

b) 2.- Sd4 3.Le4 Sg4 4.f7 Sf5+! 5.Lxf5 Sh6 6.f8T+! Auch hier ist 6.f8D+?? Sg8+! fehl am Platz. Und 6.f8L? geht offensichtlich auch nicht. 6.- Kg7 7.Le6 und gewinnt

Na, ist etwas aufgefallen?? Ein Vergleich der Stellungen aus a) und b) nach dem 5. Zug von Schwarz ergibt einen klitzekleinen Unterschied in der Position des weißen Läufers - mit entscheidendem Einfluss auf den Lösungsverlauf. Halberstadt hat in höchst eleganter Weise die Ideen von Filaretow (1) und Kubbel (2) kombiniert.

(1) Ke7 Le6 Bf5 - Kh7 Sd1 Bf7 Weiß zieht und gewinnt (Schachmaty Listok, 1925).
1.f6! Sf2 2.Lxf7 Sg4 3.Lg6+ Kh8 4.f7 Sh6 5.f8L!

(2) Kd5 Le5 Bc5 - Ka7 Se2 Bd7 Weiß zieht und gewinnt (Schachmaty Listok, 1928).
1.Kd6! Sc1 2.Ld4 Ka8 3.Kxd7 Sb3 4.c6 Sa5 5.c7 Sc6 6.c8T+!

Wassili Smyslow

Smyslow veröffentlichte fast alle seine Studien, bevor er 20 Jahre alt war. Fast 40 Jahre später befasste er sich erneut mit diesem Problemzweig und wandte sich seinem Steckenpferd, dem Läuferpaar, zu.

Noch so ein Endspiel wie aus dem richtigen Leben - wiederum mit einigen Überraschungen gespickt.

1.f7! Nicht gewinnen kann Weiß nach 1.Lb4? Kd3 2.Ke1 (2.f7 Ld2) f3 3.gxf3 e2 4.f7 Lf4 oder 1.Le1? Kd3 2.Lxh4 Kd2 3.Le1+ Kd1 4.f7 La3 5.Lc3 Lc5! und Schwarz ist gerettet. 1.- La3 2.Lg7 Reine Zeitverschwendung bedeutet 2.Lb2? Lf8 3.Ke2 Kd5 4.Lf6 Ke6 5.Lxh4 Kxf7, wonach die Stellung remis ist. Auch 2.Lf6? Kd3 3.Lxh4 Lc5! bringt nichts. 2.- f3 Schwarz bereitet eine Pattfalle vor. 3.gxf3 Ein grober Fehler ist 3.f8D? Lxf8 4.Lxf8 e2+ 5.Kxe2 fxg2 und Schwarz ist obenauf. 3.- Kd3 Das Feld c5 muss gedeckt sein, da sonst e2+ folgt. Allerdings führt 4.f8D? zum Patt: 4.- e2+ 5.Kf2 (5.Ke1 Lxf8 6.Lxf8 Ke3 ist Remis.) Lc5+ 6.Dxc5 e1D+ 7.Kxe1. 4.f8L! Sieht eher nach Verzweiflung aus, um nicht zu verlieren. 4.- e2+ Auf 4.- Lc1 entscheidet 5.Lh6 Ld2 6.Kg2 Le1 7.Lc5 e2 8.Lf2. 5.Kf2 e1D+! 6.Kxe1 Ke3 Und was nun? Nach 7.Lxa3? Kxf3 fallen beide weißen Bauern mit zwangsläufigem Remis. 7.f4! Noch ein Verzweiflungsakt? 7.- Kxf4 8.Kf2 Lc1 8.Lh6+ Hoppla! Der schwarze Läufer ist verloren. Weiß behält seinen h-Bauern und gewinnt.

Hätte der schwarze Läufer fliehen können, hätte die Partie Remis geendet. Schwarz hätte sich von seinem Bauern getrennt, den König auf h7 postiert und nur noch Züge mit dem Läufer gemacht, den Weiß nicht hätte fangen können. Tatsächlich hatte Smyslow zeitgleich eine Zwillingsstudie veröffentlicht, in der das Remis auf diese Weise sichergestellt wurde: Kf5 Le1 Ba5,c5,d5 - Kc8 Ld4 Ba6,b7,c3. Die Hauptvariante lautet 1.c6! c2 2.Ld2 Lb2 3.d6! bxc6 4.Ke6 c1L! (4.- c1D 5.d7+ Kc7 6.Lf4+ Dxf4 7.d8D+ Kxd8 patt.) 5.d7+ Kc7 6.d8D+ Kxd8 7.Kd6 c5! 8.Kxc5 Kc7 9.Le1! Remis.

Pokal-Mannschaftsmeisterschaft 2005

Pokal-Mannschaftsmeisterschaft 1997

Wuerttembergische Frauen-Mannschaftsmeisterschaft 2005/06

Württembergische Frauen-Schnellschachmeisterschaft 2007

Ergebnisse / Ausschreibung / 01. Juli 2007 / Heilbronn-Biberach

Blitzmeisterschafterschaften 2005