Sport - Schachverband Württemberg
Württembergische Einzelmeisterschaft 2005
Württembergische Blitz-Mannschaftsmeisterschaft 2001
Dreizüger
Fritz Giegold
Deutsche Schachblätter, 1932Matt in 3 Zügen (5+4)
Otto Würzburg
American Chess Bulletin, 1941Matt in 3 Zügen (3+3)
Alois Johandl
Schweizerische Schachzeitung, 19671. Preis
Matt in 3 Zügen (5+4)
Dr. Ado Kraemer
Johannes Kohtz-Memorial, 19431. Preis
Matt in 3 Zügen (5+6)
Samuel Loyd
Checkmate, 19031. Preis
Matt in 3 Zügen (9+13)
Fritz Giegold
Der überraschende Schlüssel 1.Sc6! lässt den zunächst doppelt gedeckten Turm plötzlich im Regen stehen. Immerhin droht jetzt 2.Sd8+ Kf6 3.Df7#. Doch nach Kxd5 scheint der schwarze Monarch zu entwischen. Wirklich? 2.Df7+ Kxc6 3.Db7 und die Dame kehrt im Mattzug zurück. Auch nach 2.- Ke4 3.Df3# geht dem König schnell die Luft aus.
Otto Würzburg
Natürlich muss der Bauer umgewandelt werden. Aber Vorsicht: 1.a8D? Kf1! 2.Dxe4 setzt patt!
Deshalb zurückhaltender 1.a8L! Kf1 2.Lxe4 Ke2 3.Ld3# sowie 1.- e3 2.Lg2 exf2 3.Te5# und wir sehen zwei Idealmatts (alle weißen Figuren, also auch König und Bauern, sind am Mattbild beteiligt und hindern den schwarzen König am Betreten der Fluchtfelder aus jeweils einem einzigen Grund - klingt ziemlich akademisch, ich weiß).
Alois Johandl
Hier herrscht beiderseitiger Zugzwang. Die Springerzüge des Schwarzen beantwortet Weiß mit 2.Sc2# bzw. 2.S4f5# (sogenanntes Satzspiel). Allerdings besteht keine Möglichkeit, die Zugpflicht unter Beibehaltung dieser Mattbilder abzuwälzen (z.B. 1.La6? Sc4!).
Deshalb wird das komplette Mattschema geändert und das Mattfeld c2 gegen b5 ausgewechselt: 1.Lb4! Kxd4 2.Kf4 mit erneutem Zugzwang: 2.- Sa~ / Sh~ 3.Sb5 / Sf5#. Mit dem Mattfeld wird das ganze Stellungssystem verlagert, dieser Mechanismus wird deshalb Systemverlagerung genannt.
Dr. Ado Kraemer
Sofort 1.Da1? scheitert an 1.- Sd1!, da der Weg nach h8 versperrt ist. Wie wird man den (zunächst) nutzlosen Läufer los?
Nur durch den unglaublichen Schlüssel 1.Lh8!, der Zugzwang auslöst. 1.- Lxh8 2.Da1 (droht 3.Dh1#) Sd1 3.Dxh8#. Der weiße Läufer bahnt durch sein Opfer auf dem Zielfeld den Weg, im Fachjargon kurz Zielbahnung genannt.
Weitere Varianten:
1.- Ld2 / Le1 2.Ld4 3.Ta7#
1.- Ld4 / Le5 / Lf6 / Lg7 2.LxL Sb~ 3.Dg2#
Samuel Loyd
1.Ke2! (droht 2.Txf2+ / Tf3+ / Tf7+ / Tf8+ / Ke3 nebst Matt) scheint reiner Selbstmord zu sein, doch erstaunlicherweise ist es schnell vorbei mit den Schachgeboten von Schwarz: 1.- f1D+ 2.Ke3 Unbeirrt strebt der König in die Mitte 1.- Dd3+ / De1+ (D,Te2+) / D,Lf4+ / Df3+ / Dg1+ (D,Lf2+) 3.Lxd3 / L(x)e2 / Txf4 / Txf3 / T(x)f2#
Weitere Varianten mit zumindest eindeutigen zweiten weißen Zügen: 1.- f1S+ 2.Tf2+; 1.- f1L+ / Sc1+ / Td8 2.Ke3; 1.- Sxb4 2.Ld3+; 1.- Te7 2.Tf7+; 1.- Kxe4 2.Ld3+ Kd4 3.Tf4#; 1.- Kd4 2.Tf4+ e5 3.Sxg3#
Eine berühmte, häufig schon für unlösbar gehaltene Aufgabe, der Loyd - in Anspielung auf eine von Weltmeister Steinitz hartnäckig verfochtene Variante des angenommenen Königsgambits (1.e4 e5 2.f4 exf4 3.Sc3 Sc6 4.d4? Dh4+! 5.Ke2 d5!) - das Motto "Steinitz-Gambit" gab.
ein Appetithappen
Stephan Eisert (Salach)
11007, Die Schwalbe 2/2001Weiß zieht und gewinnt (3+4)
Dieses Endspiel ist nicht einfach zu meistern und für die Löser der Schwalbe erwies sie sich laut Sachbearbeiter Michael Roxlau gar als "viel zu harter Brocken".
Mal sehen, wie wir der Sache beikommen. Fest steht zunächst, dass unbedingt der schwarze Bauer auf g7 unschädlich gemacht werden muss, damit Weiß überhaupt Gewinnchancen hat. Und die Eroberung dieses Bauern ist nur durch forcierte Drohungen zu erreichen, da er sonst einfach vorrücken kann.
Also 1.Tb7! Lg1! Auf 1.- Lf2 wäre 2.Ke4 schon entscheidend.
2.Tb5! Droht in bekannter Weise die Diagonale g1-a7 mit dem Manöver Kc4/Tc5 zu unterbrechen. Auf 2.Tb3?! würde 2.- Sc5 3.a7 Se6 das Remis erzwingen und 2.Txg7?! scheitert natürlich an 2.- Sb4+ nebst 3.- Sxa6.
2.- La7! 3.Kc4 Sf4 Andere Springerzüge sind deutlich schwächer.
4.Tb7! Le3!. Nach 4.- Lg1 könnte sich Weiß einfach auf g7 bedienen. Geht das jetzt nicht auch? Nein, denn dann folgt 5.Txg7 Kh3!! mit Remis: 6.Tc7 Lb6 7.Tb7 Lf2! 8.Tc7 Lb6 9.Tc6 La7 10.Tc7 Lb6 11.Kb5 (ein letzter Versuch) Lf2! 12.Tc5 Se6! 13.a7 Lxc5 14.a8D Sc7+ nebst 15.Sxa8. Auch 6.Kb5!? gewinnt nicht: 6.- Lf2! (nicht 6.- Kh4? 7.Kc6 und gegen das Manöver Tb7/Tb~/Kb7/Tb6 ist kein Kraut gewachsen, z.B. 7.- Sd3 8.Tb7 Se5+ 9.Kc7 Sf7 10.Tb3 Lc5 11.Tf3 Sh6 12.Tf6 Sg8 13.Te6 La7 14.Kb7 Lc5 15.Tb6) 7.Kc6 Se6 8.Te7 Sd4+ 9.Kb7 Sb5 und Schwarz kontrolliert das Feld a7.
Und was jetzt? 5.Tb2+!! Sg2 Auf 5.- Kh1 oder 5.- Kh3 würde das Manöver Tb5/Tb7/Txg7 ebenfalls entscheiden.
6.Tb5! Wieder droht die Unterbrechung der Diagonalen. Nicht ausreichend ist dagegen 6.Tb3 Lf2 7.Td3 Se3+ 8.Kb5 Lg1 9.Td4 Sf5 10.a7 Sxd4 11.Kc4 g5 12.a8D g4 und Schwarz errichtet eine Festung.
6.- La7 7.Tb7 Lg1 8.Txg7 Endlich kann auf g7 genommen werden! Auf 8.- Kh3 gewinnt nun wegen des abseits stehenden schwarzen Springers am einfachsten 9.Kb5.
Kleine Nachbemerkung: Es ist ganz interessant, dieses Endspiel mal dem einen oder anderen Schachprogramm vorzusetzen - auch um auszuprobieren, warum mancher Zug von Schwarz schlechter ist. Ich hab's mit Shredder Paderborn versucht und die Resultate waren gar nicht so schlecht!