24. Württembergische Schnellschachmeisterschaft 2013

Veröffentlicht am: 02.05.2013 von Dietrich Noffke in: Spielbetrieb » Schnellschachmeisterschaft Drucken

FM David Ortmann ist Champion 2013

Württembergischer Schnellschachmeister 2013 ist Fidemeister David Ortmann vom SC Böblingen. In Bietigheim-Bissingen holte er sich in dem 9-rundigen Turnier den Titel mit unglaublichen 8,0 Punkten vor dem Sensationszweiten Thomas Heinl (SK Lauffen) und dem Stuttgarter Sebastian Fischer mit jeweils 7,5 Punkten. Alle drei haben sich damit für die Deutsche Schnellschachmeisterschaft 2013 qualifiziert. Bei den Frauen siegte Vera Nebolsina (Stuttgarter SF) überlegen mit 6,5 Punkten vor Simona Gheng (TSV Schönaich) und Marina Gabriel (SF Deizisau), die jeweils auf 5,5 Punkte kamen.

In der Mehrzweckhalle im Teilort Metterzimmern begrüßte der Vorsitzende des ausrichtenden SK Bietigheim-Bissingen, Wolfgang Reinhardt sowie Oberbürgermeister Kessing und SVW-Vizepräsident Walter Pungartnik, 108 Teilnehmer, darunter auch der mehrfache Sieger der vergangenen Jahre FM Josef Gheng. Doch auch dieses Mal wurde es mit dem Titel nichts, mit 6,5 Punkten musste sich Gheng mit Platz 7 begnügen. Entscheidend war die Niederlage in Runde 3 gegen den stark auftrumpfenden Lokalmatador Vinzenz Hillermann, der am Ende völlig verdient auf dem hervorragenden 12. Platz in dem starken Feld landete. Die endgültige Entscheidung fiel in der Schlussrunde. Gheng unterlag mit den weißen Steinen dem sympathischen Böblinger David Ortmann, der mit sechs Siegen in den ersten sechs Runden eine fantastische Siegesserie hinlegte. Auch von der Niederlage gegen Thomas Heinl eine Runde danach ließ er sich nicht entmutigen. Mit zwei weiteren Siegen in den Schlussrunden gegen die neue Frauenmeisterin Vera Nebolsina und eben gegen Gheng machte er den Sack zu. Acht Siege machten ihn völlig zurecht und verdient zum neuen Württembergischen Schnellschachmeister.

Ein dickes Ausrufezeichen hinterließ der „Größte“ aller Schachspieler, Thomas Heinl. Der stets gutgelaunte Lauffener knöpfte nicht nur dem neuen Champion als einziger einen Punkt ab, sondern spielte auch ansonsten ein sehr gepflegtes Schach. Lediglich eine Niederlage gegen Jungstar Mark Kvetny ließ er zu, mit einem souveränen Remis gegen Gunnar Schnepp in der Schlussrunde sicherte er sich den Vizemeistertitel. Mächtig stark präsentierte sich auch Sebastian Fischer, der mit vier Siegen in den letzten vier Runden starke Nerven bewies und endlich mal ganz vorne landete. Einen Knacks erlitt die Erfolgsserie des topgesetzten Rudolf Bräuning. Nach dem astreinen Start mit vier Siegen erwischte ihn der spätere Triumphator Ortmann mit dessen französischer Spezialvariante und fügte dem Bebenhausener eine empfindliche Niederlage zu, von der er sich anscheinend nicht mehr richtig erholte. Denn am Ende verlor Bräuning auch noch gegen Hillermann und Schnepp.

Die Turnierleiter Dietrich Noffke vom SVW und das Team des Ausrichters mit Kurt Lorenz am PC und dem souverän leitenden Schiedsrichter Bernd Eisenmann, die mit Humor so manche technische Panne hinnahmen, zeigten sich beeindruckt vom Schach der Frauen. Die neue Titelträgerin Vera Nebolsina bewies nachdrücklich, dass sie nicht nur die Beste in diesem Jahr ist, sondern auch mit den Männern mithalten kann. Hervorragende 6,5 Punkte und Platz 6 der Gesamtwertung unterstreichen dies eindrucksvoll. Hinter ihr wurde Simona Gheng Vizemeisterin, punktgleich mit 5,5 Punkten landete Marina Gabriel auf Rang 3. Dass gleich sieben Frauen an dieser Meisterschaft teilnahmen, freute besonders die SVW-Frauenreferentin Biserka Brender. Vielleicht deshalb schaffte sie ihr bestes Ergebnis aller Zeiten: 4,0 Punkte, herzlichen Glückwunsch!

Bei der Siegerehrung durften aber nicht nur die Titelträger schöne Pokale und Preisgeld in Empfang nehmen. Die Sonderwertungen waren ebenfalls lukrativ dotiert: Bei den Senioren schaffte es Klaus Bräunlin von der TG Biberach mit starken 6,5 Punkten an die Spitze, gefolgt von FM Wolfgang Schmid (Stuttgarter SF) und Faruk Osmanovic (SC Blauer Turm Bad Wimpfen), die auf 6,0 Punkte kamen. Mit Abstand stärkster Jugendlicher war der Gesamtvierte Mark Kvetny von den Stuttgarter Schachfreunden mit 7,0 Punkten. Die nächstplatzierten Stefan Döring (SC Tamm) und Andrej Baric (SF Freiberg) hielten mit 4,5 Punkten einen respektablen Abstand.

Die erfolgreichsten Spieler mit einer DWZ unter 2000 waren Daniel Häussler vom SC Ostfildern, Klaus Bräunlin (TG Biberach), Faruk Osmanovic (SC Blauer Turm Bad Wimpfen), Simona Gheng (TSV Schönaich) und Erhard Trefzer vom SV Besigheim. Viermal 5,0 Punkte: das schafften in der Kategorie U 1800 Christian Schulz (SV Tübingen), Sascha Fox (SC Erdmannhausen), Harald Haug (SV Jedesheim) und Oliver Schömbs (SC Ingersheim). Aufgrund der Buchholzwertung ging Schömbs aber bei der Preisvergabe leer aus. Jubel gab es indes bei Detlef Offergeld. Der Dauergast von den SF Heilbronn-Biberach triumphierte in der U 1600 mit 4,5 Punkten, knapp vor dem punktgleichen Andrej Baric (SF Freiberg). Mit 4,0 Punkten verdiente sich Volker Knolmayer von der SG Bettringen den dritten Preisgeldrang. Es kommt selten vor – aber dieses Mal passierte es: ein (noch!?) vereinsloser Spieler gewann die U 1400. Vishaj Avni ließ die punktgleichen (4,0) Dieter Schwarz (SC Tamm) und Biserka Brender (Stuttgarter SF) buchholzmäßig hinter sich.

Bei der Pokalübergabe bedankten sich Veranstalter und Ausrichter bei allen Helfern in der hervorragenden Küche, bei der Organisation des Turniers und bei der Leitung der Meisterschaften.

Harry Pfriender, Pressreferent