Standards WSSM

Veröffentlicht am: 03.10.2009 von Dietrich Noffke in: Spielbetrieb » Schnellschachmeisterschaft Drucken

STANDARDS für die Württ. Schnellschach-Meisterschaft

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Unter *V = Verantwortlich, *D= Durchführung und *K= Kontrolle bedeuten:
V= Verband (SVW), A= Ausrichter (Verein)
0.
STANDARDS  für die Württ. Schnellschachmeisterschaft (WSSM)
*V
*D
*K
0.1.
Der Verbandsspielausschuss hat auf seiner Sitzung am 14. Mai 2001 in Bietigheim die von seinem Mitglied Günter Tobien ausgearbeiteten Standards für die Württembergische Meisterschaft im Schnellschach besprochen und gebilligt. Die Standards stehen nicht im Rang einer Turnierordnung. Sie enthalten auch keine diesbezüglichen, turnierordnungstypischen Bestimmungen. Die Standards sollen vielmehr dem veranstaltenden Schachverband und dem ausrichtenden Verein organisatorische Hilfe anbieten und im Sinne einer Checkliste dienen. Einige Mitglieder des Verbandsspielsauschusses befürworteten eine Erarbeitung von Standards auch für andere Turniere des Schachverbandes. Hier nun die Schnellschachstandards in vollem Wortlaut, überarbeitet für andere Veranstaltungen:
 
 
 
0.2.
Diese Standards hat der Verbandsspielausschuss auf seiner Sitzung am 04.05.2004 in Stuttgart überarbeitet und in eine für Verbandsturniere allgemeingültige Form gebracht.
 
 
 
1.
I. Vorbemerkung:
 
 
 
1.1.
Die jährlich auszuspielende Württembergische Meisterschaft im Schnellschach (WSSM) unterscheidet sich wesentlich von allen anderen vom Schachverband Württemberg e.V. veranstalteten Meisterschaften. Die WSSM ist durch folgende Gegebenheiten besonders gekennzeichnet:
 
 
 
1.2.
Direkter Zugang aller Teilnehmer ohne Qualifikation über die Bezirke, eine vorher unbekannte und hohe Teilnehmerzahl, große Spielstärkeunterschiede der Teilnehmer, ständig wechselnde Vereine als Ausrichter.
 
 
 
1.3.
Um der WSSM, die mit vielen anderen “Schnellschach-Open” im Verbandsgebiet im Wettbewerb steht, ein eigenes, unverwechselbares Gesicht zu geben, wurden die im Folgenden niedergelegten Standards erarbeitet. Sie sollten über einen längeren Zeitraum angewendet und eingehalten werden. Außerdem sollen die Standards den für die WSSM verantwortlichen Organisatoren und ihren Helfern Anhaltspunkte für eine zweckmäßige Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Meisterschaft im Sinne einer Checkliste geben.
 
 
 
1.4.
Die Beachtung der Standards ist Voraussetzung für die Vergabe der Schnellschachmeisterschaft durch den Schachverband Württemberg e.V., der als Veranstalter fungiert. Der ausrichtende Verein verpflichtet sich mit der Übernahme des Turniers zu deren Einhaltung.
 
 
 
2.
II Vorbereitung des Turniers:
 
 
 
2.1.
Suche eines ausrichtenden Vereins (A) durch den Verband (V):
V
V
V
2.1.2.
A sollte möglichst schachorganisatorisch erfahrener Verein sein. A sollte mindestens 10 Monate vor der Austragung der WSSM gefunden sein und feststehen
V
V
 
2.2.
Schriftliche und verbindliche Bestätigung der Vergabe der Meisterschaft durch V an A (auf Original-Verbandspapier).
V
V
 
2.3.
Suche eines geeigneten Spiellokals.
A
A
V
2.4.
Suche eines bewährten Nationalen oder Regionalen Schiedsrichters.
V
V
 
2.5.
Benennung eines Turnierleiters und/oder Organisators aus den Reihen des ausrichtenden Vereins.
A
A
V
2.6.
Formulierung der detaillierten, verbindlichen Turnierausschreibung in Zusammenarbeit und im Einvernehmen mit A
V
V
 
2.7.
 Veröffentlichung der verbindlichen Turnierausschreibung in der Rochade Württemberg möglichst in drei aufeinander folgenden Ausgaben unmittelbar vor der Meisterschaft sowie im Internet drei Monate vor der Meisterschaft.
V
V
 
2.8.
Erstellung eines Info-Blattes für Werbezwecke, möglichst vierseitig im Format DIN A 5 mit der Turnierausschreibung, eventuell einem Lageplan des Spiellokals, einer Anfahrtskizze und anderen wichtigen Informationen über das Turnier und den ausrichtenden Verein.
A
A
 
2.9.
Werbemaßnahmen:
AV
 
 
2.9.1.
Kostenlose Verteilung des Info-Blattesan alle Vereine des SVW.
AV
A
 
2.9.2.
Auslage der Info-Blätter auf großen Schachveranstaltungen innerhalb des Verbandsgebietes im Vorfeld der Meisterschaft.
AV
AV
 
2.9.3.
Information der örtlichen bzw. regionalen Presse.
A
A
 
2.9.4.
Einladung eines Pressefotografen zum Turniertag.
A
A
 
2.9.5.
Eventuelle Einladung kommunaler Würdenträger zur Eröffnung oder Siegerehrung am Turniertag.
A
A
 
2.10.
 Überweisung eines Teilbetrages des Verbandszuschusses (ca. 50 %) an A ein bis zwei Monate vor der MeisterschaftWSSM zur Deckung von Vorkosten (auf Anforderung).
V
V
 
3.
III. Aufgaben und Abläufe unmittelbar vor dem Turnier
 
 
 
3.1.
Vorbereitung von Anmeldezetteln mit Name, Vorname, Adresse, Geburtsjahr, Verein, DWZ, Titel.
A
A
V
3.2.
Vorbereitung von Ergebnismeldezetteln (Gewinner meldet, bei remis meldet Weiß bzw. der Erstgenannte).
A
A
 
3.3.
Vorbereitung Tisch- und/oder Brettnummerzetteln, am besten unverrückbar neben den Brettern mit Klebeband oder Tesafilm befestigen.
A
A
 
3.4.
Rechtzeitige Anlieferung von verbandseigenem Spielmaterial bei Bedarf in Abstimmung zwischen V und rechtzeitige Anlieferung der verbandseigenen Werbetransparente “Schachmeisterschaft” und Fahnen mit Verbandsemblemen.
A
V
 
3.5.
Aufbau des Anmeldebereiches (Geldkassette, Quittungsblock, Wechselgeld, ein paar Kugelschreiber).
A
A
 
3.6.
Kompletter Aufbau des Spielbereiches mit Tischen, Stühlen, Brettern, Figuren, Uhren (aufgezogen, ganggeprüft, Zeigerstellung 15.59 / 17.40 / 17.55 Uhr oder entspr. Modus bei el. Uhren, mehrere Reserveuhren), Tisch- und/oder Brettnummern, Turnierleiter- und Schiedsrichterplatz am Vorabend oder Vormittag des Turniertages.
A
(V)
 
3.7.
Test der Computer am Vorabend des Turniertages. Einsatz von zwei PC-Systemen (Fortschrittstabellen) und Druckern (Urkunden). Einsatz von SWISS-CHESS) mit zeitnahem Update als Software. Funktionsprüfung durchführen.
A
A
(V)
3.8.
Helfermannschaft nominieren und einweisen.
A
A
V
3.9.
Aufbau und Funktionsprüfung der Mikrofonanlage.
A
A
 
3.10
Aufhängen von Transparenten/Fahnen im Innenbereich.
A
A
 
3.11.
Einweisung der Turnier- bzw. Organisationsleitung in die Bedienung von Beleuchtung, Verdunkelung und Heizung, alles in Zusammenarbeit mit dem Hausmeister und möglichst am Vortag des Turniers.
A
A
 
3.12.
Rechtzeitige Beschaffung von Siegerpokalen, von Urkunden, von Briefumschlägen für die Preisgelder, von Kopierpapier und anderem Verbrauchsmaterial wie Klebebänder, Tesafilm etc.
A
(V)
 
3.13.
Planung und Organisation des Bereiches Speisen und Getränke.
A
A
 
3.14.
Ev. Bereitstellung von Raum und Tischen für einen Bücherstand.
A
A
V
3.15.
Vorbereitung von Einzelspielerergebnislisten zum Selbsteintragen
A
A
(V)
4.
IV. Aufgaben und Abläufe am Turniertag
 
 
 
4.1.
Übergabe oder Überweisung des restlichen Verbandszuschusses abzüglich Kosten des Verbandes und des Schiedsrichters an A ca. 8 Tage vor dem Turnier.
n
n
n
4.2.
Aufhängen von Transparenten und Fahnen im Außenbereich.
A
A
 
4.3.
Aushang der FIDE-Schachregeln im Turniersaal, evtl. Auszugsweise.
A
A
 
4.4.
Auslage von Partieformularen (bei SM nur für schreibinteressierte Teilnehmer).
A
 
 
4.5.
Bildung eines Turniergerichts als Berufungsinstanz aus drei bekannten spielstarken Teilnehmern.
V
V
 
4.6.
Kurze Begrüßung und Eröffnung der Meisterschaft durch V und A, evtl. zusätzlich durch einen kommunalen Vertreter.
VA
VA
 
4.7.
Kurze Information der Teilnehmer über Schiedsrichter, Turniergericht, Aushangstellen von Tabellen, Bewirtung, Zeitplan etc.
A
A
 
4.8.
Aushang der Paarungs- und Ergebnislisten ausreichend oft im Turniersaal
A
A
 
4.9.
P ü n k t l i c h e r    T u r n i e r b e g i n n
VA
A
 
4.9.1
Ebenso: zügiger und gemäß Zeitplan pünktlicher Rundenbeginn
A
A
V
4.10
Einsatz von zwei bis drei Helfern im Spielbereich für Ordnen und Überwachen des Spielmaterials, Überwachung der umgehenden Ergebnismeldung, Aushang neuer und Entfernung alter Tabellen,
A
A
 
4.11
Abräumen von Getränkeresten u.a. von den Spieltischen.
A
A
 
4.12
Anforderungen an den Computerbereich:
A
A
(V)
4.12.1
Erstellung einer korrekten Startrangliste ausschließlich nach DWZ/ELO bei Einzelturnieren, Los bei Mannschafts- bzw. Pokalturnieren
A
A
V
4.12.2
Überprüfung der Teilnahmeberechtigung (gemäß WTO; MIVIS bzw. SWISS-CHESS),
A
A
V
4.12.3
vollständige Erfassung der Teilnehmerdaten laut Anmeldezettel im Verlaufe des Turniers, Abgleich der von den Teilnehmern angegebenen DWZ mit der tatsächlichen DWZ (Mogelei Ratingpreise),
 
 
 
4.12.4
Erstellung von speziellen Teilnehmerlisten für die fünf DWZ-Gruppen sowie Senioren, Frauen und Jugendliche, Stichtage entsprechend Ausschreibung,
A
A
V
4.12.5
Zügige Erstellung der Paarungs- und Ergebnislisten nach Überprüfung der Eingaben anhand der Ergebnismeldezettel,
 
 
 
4.12.6
Erstellung von Fortschrittstabellen, mindestens nach den Runden 3, 6, 9usw.
A
A
V
4.12.7
Erstellung von “Siegerlisten” (u.U. auch für die einzelnen Teilnehmergruppen)
 
 
 
4.12.8
Vorbereitender Urkundendruck im Verlaufe des Turniers, Vervollständigung mit Vor- und Familienname bzw. Mannschaft/Vereinnach Erstellung der Siegerlisten,
 
 
 
4.12.9
Ausdruck von zwei kompletten Sätzen sämtlicher Listen und Rundentabellen für den Landesspielleiter und das Verbandsarchiv,
 
 
 
4.12.10
Ausdruck von Fortschrittstabellen nach Turnierende auf Wunsch interessierter Teilnehmer als Service
 
 
 
4.12.11
erforderliche Anzahl von Personen für die zwingend erforderliche zügige Erledigung vorstehender Aufgaben: 2 Operatoren, 2 - 4 Helfer je nach Qualifikation.
 
 
 
4.13.
Vorbereiten der Briefumschläge mit Beschriftung der Preisgruppe und des Siegerplatzes, danach Ergänzung mit Vor- und Familienname sowie Inhaltsbetrag, Eintüten der Preisgelder anhand der Siegerlisten
A
A
(V)
4.14.
Unterzeichnung der Urkunden durch einen Vertreter des Verbandes (Präsident, Vizepräsident, Landesspielleiter, Mitglied Verbandsspielausschuss).
V
n
 
4.15.
Übergabe der vollständig ausgefüllten Anmeldezettel im Original an den Verband.
A
A
 
4.16.
Gemeinsame Siegerehrung durch A und V mit Überreichung der Siegerpokale, Urkunden und Preisgelder.
VA
VA
 
4.17.
Photoservice: Organisation von Einzel- und Gruppenfotos der Sieger für die Rochade Württemberg und die örtliche Presse, das Verbandsarchiv und gegen Kostenerstattung (Vorkasse) auf Wunsch auch für interessierte Teilnehmer.
A
A
 
5.
V. Nachbereitung des Turniers
 
 
 
5.1.
Zustellung / Überweisung nicht überreichter Siegerurkunden und Preisgelder an die Berechtigten.
A
V
 
5.2.
Veröffentlichung eines gleichlautenden Berichtes über die Meisterschaft in der Rochade und im Internet (zwingend); im Internet, zusätzlich Abschlusstabelle aller Teilnehmer.
V
V
 
5.3.
Veröffentlichung von Berichten und Artikeln in sonstigen Medien (fallweise).
A
A
 
5.4.
Inventur des überlassenen, verbandseigenen Spielmaterials.
A
V
 
5.5.
Rücklieferung des verbandseigenen Spielmaterials an den Landesspielleiter
AV
V
 
5.6.
Rückgabe der Transparente und Fahnen an den Referenten für Öffentlichkeitsarbeit.
AV
V
 
5.7.
Meldung der vorberechtigten Teilnehmer für die Deutsche Meisterschaft an den Landesspielleiter (komplett mit Anschriften und Ersatz).
V
V
 
5.8.
Nachweis der eingenommenen Start-/Reuegelder in der Höhe und Zusammensetzung sowie Auflistung der ausbezahlten Preisgelder unter Angabe der Namen und Vereinszugehörigkeit gegenüber V.
A
A
V
5.9.
Auflistung der Organisationskosten von A und Glaubhaftmachung gegenüber V durch Beifügung von Rechnungs- und Quittungskopien.
A
A
V
5.10.
Finanzielle Abrechnung der Meisterschaft gegenüber dem Schatzmeister des SVW in Form einer Einnahmen/Ausgaben-Überschussrechnung.
V
V
 
5.11.
Sofortiges Bemühen nach Turnierende um einen Ausrichter für die nächste Meisterschaft, sofern er ohnehin nicht bereits feststeht.
V
V
 
5.12.
Frühste mögliche Mitteilung von Ausrichter, Termin und Spielort an den Redakteur der Württemberg-Rochade zur Veröffentlichung.
V
V
 
6.
VI Schlussbemerkung
 
 
 
6.1.
Die vorstehenden Standards haben sich langjährig und kontinuierlich entwickelt. Sie gründen sich zusätzlich auf fundierte persönliche Erfahrungen in der Organisation und Ausrichtung der WSSM. Ihre Beachtung wird inzwischen von den Teilnehmern stillschweigend vorausgesetzt und erwartet. Ihre Nichtbeachtung hätte Kritik von vielen Seiten zur Folge. Dennoch gilt: Alles entwickelt sich weiter. Nichts ist so gut, dass es in Zukunft nicht noch besser gemacht werden könnte. In diesem Sinne ist diese “Bestandsaufnahme und Checkliste” in Ergänzung der bewusst für die WSSM knapp gehaltenen Bestimmungen der WTO als eine Spielregel der derzeitigen Gegebenheiten zu verstehen.
 
 
 
Stand: Jan. 2005
Wiedmann/Noffke (Verbandsspielausschuss)