27. Württemberg. Schnellschachmeisterschaft 2016

Veröffentlicht am: 30.05.2016 von Dietrich Noffke in: Spielbetrieb » Schnellschachmeisterschaft Drucken

Mark Kvetny und Simona Gheng Schnellschachmeister 2016

Die Württ. Schnellschachmeisterschaft 2016 richtete nach 2012 wieder der Schachklub Horb aus. Wiederum gab es in der Turn- und Festhalle im Ortsteil Bildechingen hervorragende Bedingungen. Auch das Wetter spielte mit, es war kühl und regnerisch, also gutes Schachwetter. Und so gab es mit 125 Teilnehmern fast eine Rekordbeteiligung.
Unter der ausgezeichneten Turnierleitung von Christof Beuter wurde erstmals mit Fischer-Bedenkzeit gespielt: 15 Minuten, dazu 5 Sekunden für jeden ausgeführten Zug. Das führte dazu, dass sinnloses "Blitzen" - nur weil man einen kleinen Zeitvorsprung hat - unterblieb, im Gegenzug konnte manches Endspiel sauber zu Ende gespielt werden, so dass einige Runden doch länger als die früheren 40 Minuten dauerten. Die Teilnehmer hatten keine Probleme damit, der Schiedsrichter brauchte nicht einzugreifen.

So lagen letztlich wieder die Wertungsstärksten, also im "Langschach" Stärksten, an der Spitze, auch wenn es im Einzelnen einige unerwartete Ergebnisse und Platzierungen gab. Bei fast acht Stunden Gesamtspielzeit, aber für die einzelne Partie kurzer Bedenkzeit sind einige Blackouts vorprogrammiert.

Mit Mark Kvetny (Stuttgarter SF) sah der Jüngste (Jahrgang 1997) unter den Spitzenspielern in der vorletzten Runde wie der sichere Sieger aus. Er hatte alle Partien gewonnen und bei einem Punkt Vorsprung gegen seinen direkten Verfolger Branimir Vujic (SC Böblingen) eine relativ einfache eindeutige Gewinnstellung. Bei der Überlegung, einem Dauerschach, also Remis auszuweichen, überschritt er jedoch die Zeit und machte die Sache noch einmal spannend. Durch einen Sieg gegen Rudolf W. Bräuning (SK Bebenhausen), den Meister von 2014, sicherte er sich mit 8 Punkten doch noch den Titel, weil Vujic sich Tobias Hirneise (SF Deizisau) geschlagen geben musste, der als Wertungsstärkster immer mit an der Spitze gelegen hatte und sich mit 7,5 Punkten Platz zwei und somit den zweiten Startplatz für die deutsche Schnellschachmeisterschaft sicherte.
Ebenfalls 7 Punkte holten Wilhelm Haas (SC Erdmannhausen)  und Kevin Narr (SK Bebenhausen). Weil sie die schwächeren Gegner und damit die schlechtere Buchholzwertung hatten, reichte das „nur“ zu Platz 4 und 5.
Neun Spieler mit 6,5 Punkten und 12 Spieler mit 6 Punkten bilden die erweiterte Spitze.

Die Frauen ermittelten ihre Meisterin im großen Feld. Leider gab es nur sechs Teilnehmerinnen. Die mit Abstand wertungsstärkste Simona Gheng (TSV Schönaich) gewann mit fünf Punkten ihren siebten Titel, den sie auch 2014 und 2015 geholt hatte. Auf den Plätzen Jacqueline Kobald (SV Wolfbusch) mit 4,5 und Wendy Yi (SF Kornwestheim).

Bester Senior wurde mit 6 Punkten Holger Namyslo (TG Biberach) mit der besseren Buchholzwertung vor Uwe Bräuner (SF Pfullingen). Mit 20 Teilnehmern war diese Gruppe (bis Jahrgang 1956) stark vertreten.
Mit 24 beteiligten sich ungewöhnlich viele Jugendliche (ab Jahrgang 1998). Den Siegespreis gewann Patrick Seitz (SR Heuberg-Gosheim) vor den Punktgleichen Simon Degenhard (Heilbronner SV) und Tobias Kölle (SF Kornwestheim).

Bei den Ratingklassen gab es jeweils drei Preise zu gewinnen. Unter DWZ 2000 siegten unter 31 Spielern Andreas Severin (SV Stuttgart-Wolfbusch) 6,5 vor Markus Gentner (SC Murrhardt) 6 und Karl Brettschneider (SC Leinfelden) 5,5. Der punktgleiche Till Heer ging als Vierter leer aus.
Unter DWZ 1800 war die Konkurrenz mit 25 Spielern ebenfalls groß. Je 5,5 Punkte holten Hubert Eschle (SR Spaichingen) und Manfred Lube (SGem Vaihingen-Rohr). Platz drei holte Farzin Khoshnevis (SG Turm Albstadt) mit 5 dank besserer Buchholzwertung vor 3 punktgleichen Spielern.
Nur sieben Spieler beteiligten in der DWZ-Gruppe 1400-1599. Sieger wurde Reinhold Karl mit 4,5 Punkten vor Christian Gheng (Schach Kids Bernhausen) und Georg Jakob (SG KK Hohentübingen) je 4 Punkte. Philip Klaß mit ebenfalls 4 blieb der undankbare Platz 4.
Unter DWZ 1400 bewarben sich wieder 22 Teilnehmer. Es siegte Franz Griesz (Rochade Metzingen) mit 4 vor Chakkrit Ronathee (SF Dornstetten-Pfalzgrafenweiler) und Biserka Brender (Stuttgarter SF) je 3,5. Jonathan Leutschaft (SF Kornwestheim) ging mit 3,5 Punkten leer aus.

Komfortable Raumverhältnisse und eine gute Verpflegung trugen zu einer gelungenen Veranstaltung bei.

Dietrich Noffke