Der Südwesten reißt's raus!

Veröffentlicht am: 07.06.2014 von Claus Seyfried in: Presse und Öffentlichkeitsarbeit Drucken
Schwer traf es den Deutschen Schachbund im Frühjahr des Jahres, als es hieß „Keine Fördermittel des Bundesministeriums des Inneren (= BMI) für den Schachbund! Jetzt nicht, und voraussichtlich in aller Zukunft nicht mehr!“. Dazu muss man wissen, dass das BMI zuständig für die Förderung des Spitzensports ist und bisher den DSB mit 130.000 € jährlich unterstützte.

Das BMI berief sich bei seiner Maßnahme auf eine in der Sitzung vom 13.12.2013 veröffentlichte Definition des Deutschen Olympischer Sportbunds (DOSB), die bei der Definition des Begriffs Sport eine „eigenmotorische Leistung“ verlangte und ignorierte gleichzeitig die ausdrückliche Nennung des Schachbunds in der Rede von Frau Dr. Thiel. Die Vizepräsidentin Leistungssport des DOSB wollte trotz der fehlenden „Eigenmotorik“ den Schachbund weiterhin als förderungswürdigen Verband sehen.

Doch die Befürchtungen grassierten schon, wann sich die Landessportbünde und eventuell weitere Gebietskörperschaften dieser eigenwilligen Sparmaßnahme anschließen könnten und alles Fördergeld den Schachsportlern entziehen könnten. Der DSB hatte bereits einen Nothaushalt erstellt, da erreichte uns am Morgen des 6. Juni, die Mitteilung des haushaltspolitischen Sprechers der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Norbert Barthle aus Schwäbisch Gmünd, dass in der vergangenen Nacht unter vielen anderen auch folgender Beschluss gefasst wurde: „Wir Haushälter haben klar zu verstehen gegeben, dass die für 2014 vorgesehene Streichung des Bundeszuschusses für den Deutschen Schachbund ... zurückgenommen wird.

Später am Abend konnte man Herrn Barthle auch in der Tagesschau sehen und wusste so auch ohne Nennung des Schachs, dass das alles keine Ente sein konnte. Wesentlich beteiligt an diesen Beschlüssen war auch der SPD-Abgeordnete Martin Gerster aus Biberach.

Aus einem Schreiben Martin Gersters an den DSB-Präsidenten Herbert Bastian dürfen wir Folgendes zitieren: »... in der vergangenen Nacht haben wir die Beratungen zum Bundeshaushalt 2014 abgeschlossen und werden ihn in der nächsten Sitzungswoche Ende Juni formal beschließen. Nach nicht immer ganz einfachen Diskussionen ist es gelungen, die Förderung des Schachbundes weiterhin aus den Mitteln des BMI zu erhalten. Der Haushaltsausschuss hat sich auf folgende Protokollnotiz geeinigt: >Im Zusammenhang mit der Erhöhung der Förderung des Nichtolympischen Sports im Titel 0601 68421 auf jährlich vier Prozent der sich aus den Ziff. 1-3 der Erläuterungen zum Haushaltsvermerk ergebenden Summe erwartet der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags von der Bundesregierung, dass die Förderung des Deutschen Schachbundes auch im Jahr 2014 und den Folgejahren mindestens in Höhe der Förderung des Jahres 2013 fortgesetzt wird. ...<. Schließlich möchte ich noch erwähnen, dass Ihr Kollege und Schachfreund Werner Dangelmayer vom Württembergischen Schachverband mich intensiv auf die mit der Kürzung verbundenen Probleme hingewiesen hat. Allerdings hat er bei mir offene Türen eingerannt, da ich selbst in meiner Jugend begeisterter Schachspieler war....«

Werner Dangelmayer dazu: „Kämpfen lohnt sich immer“.

Weniger martialisch schließen wir uns sehr gerne seinem Schreiben an die beiden MdB an:


»Lieber Norbert Barthle, lieber Martin Gerster,

diesen Super-Einstieg in das Pfingstwochenende haben wir in erster Linie den beiden Schwaben Martin Gerster und Norbert Barthle zu verdanken, solche Leute braucht das Land. Vielen herzlichen Dank für Ihren starken Einsatz für den Schachsport und die über 92 000 Schachsportler.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Dangelmayer
Referent für Mitgliederverwaltung im Schachverband Württemberg
Bezirksleiter des Schachbezirks Oberschwaben
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Im Namens des Präsidiums des Schachverbands Württemberg
Claus Seyfried (Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)