Protokoll Bezirkstag Neckar-Fils 2013

Veröffentlicht am: 07.06.2013 von Reinhard Krämer in: Schachbezirk Neckar-Fils » Offizielles Drucken

 

Protokoll des Ordentlichen Bezirkstags vom 11.05.2013

 

TOP 1: Begrüßung, Feststellung der Anwesenden und Stimmberechtigten, Bestellen eines Protokollanten

Bezirksleiter Reinhard Krämer eröffnet die Sitzung pünktlich um 14 Uhr und begrüßt die erschienenen Schachfreunde.

Die Anwesenheit wird durch Eintragung in Listen festgestellt. Insgesamt sind 31 Personen anwesend. Die Anzahl der Stimmberechtigten beträgt 30, darunter 6 Mitglieder der Bezirksleitung. Damit ist der Bezirkstag der am schlechtesten besuchte seit vielen Jahren. Besonders schwach vertreten ist der Kreis Reutlingen/Tübingen. Von dort fehlen Vertreter der Vereine Ammerbuch, Dettingen/Erms, Kirchentellinsfurt, Metzingen, Reutlingen, Steinlach, Tübingen, Rottenburg und Lichtenstein. Aus dem Kreis Esslingen/Nürtingen fehlen Filder, Deizisau, Denkendorf, Wendlingen und Wernau, aus dem Filstal Ebersbach, Kirchheim/Teck und Uhingen. Der frisch gegründete Verein Schachkids Bernhausen hat sich gemäß dem Bezirksleiter nachvollziehbar entschuldigt.

Zum Protokollführer wird Michael Schwerteck bestellt.

TOP 2: Berichte der Mitglieder der Bezirksleitung und der Kassenprüfer

Bezirksleiter Reinhard Krämer verliest zunächst die Namen der in jüngerer Vergangenheit verstorbenen Schachfreunde. Die Versammlung gedenkt ihrer mit einer Schweigeminute.

Folgende Ehrungen werden bekannt gegeben: Volker Lang und Rudolf Bräuning haben die silberne Ehrennadel bekommen, Bernd Grill und Dieter Einwiller die bronzene.

Seit dem letzten Bezirkstag hat der Bezirk 36 Mitglieder verloren. Es bleibt aber dabei, dass 11 Delegierte zum Verbandstag geschickt werden können.

Die Vereine Donzdorf und Süßen, die zumindest auf dem Papier noch bestanden, haben sich vollends aufgelöst. Schon vor etlichen Jahren gab es eine Fusion zur SSG Fils-Lauter. Aufgelöst haben sich außerdem die TSG Eislingen und die Schachabteilung des VfB Reichenbach. Neu ist hingegen der Verein Schachkids Bernhausen.

Generell konstatiert der Bezirksleiter in der Mitgliederstatistik eine relativ schwache Repräsentation der mittleren Jahrgänge. Es gibt zwar viele junge Spieler, doch diese bleiben offenbar nicht dauerhaft dabei, sondern viele von ihnen hören relativ bald wieder mit dem Schach auf. Es fragt sich, wie diese länger gehalten werden können. Für empfehlenswert hält der Bezirksleiter jedenfalls das Engagement im Schulschach, für das auch verschiedene Fördermittel bestehen.

Auf Verbandsebene ist zurzeit die WTO-Reform ein wichtiges Thema. Umstritten ist z.B. die neue Regel, dass ein Spieler nach zwei kampflosen Niederlagen für den Rest der Saison gesperrt ist. Darüber wird noch auf dem Verbandstag debattiert werden.

Neu ist auch die Fischer-Bedenkzeit auf allen Turnieren, die vom Verband ausgerichtet werden. Im Bezirk bestehen aber noch keine konkreten Bestrebungen, dies umzusetzen. Eine Umfrage ergibt, dass einige Vereine noch keine elektronischen Uhren haben. Solche sollten aber bei eventuellen Neuanschaffungen auf jeden Fall gekauft werden.

Alexander Hande merkt hierzu an, dass auf höherem Niveau nun eine kürzere Bedenkzeit angewendet werde als in den niedrigeren Spielklassen. Dies hält er für paradox.

Gert Keller warnt vor weiterem Vereinssterben. Er bittet darum, neben der Jugendförderung auch die Angebote für Senioren nicht zu vernachlässigen.

Bezirksspielleiter Udo Ruprich verteilt Übersichten über die beiden letzten Spielzeiten und erläutert diese. Zwei Relegationsspiele stehen noch aus.

In der jüngsten Saison sorgte an einem Spieltag plötzliches Glatteis dafür, dass einige Mannschaften nicht anreisen konnten. Der Spielleiter gestattete allen Betroffenen, die Partien nachzuholen.

Die Sieger der einzelnen Wettbewerbe werden mit Urkunden ausgezeichnet.

Wertungsreferent Sigfried Krämer hat keine Besonderheiten zu berichten. Alle Turniere seien ausgewertet.

Der Referent für Ausbildung, Breiten- und Freizeitsport Stephan Ostertag berichtet, er habe mit Erfolg eine Mannschaftsführerschulung organisiert. Weitere Aktivitäten habe es in seinem Referat nicht gegeben. Für eine weitere Amtszeit kandidiere er nicht.

Bezirkskassenwart Doris Konya berichtet, der Kassenbestand habe sich seit 2004, als noch ca. 9.000 € zur Verfügung standen, etwa halbiert. Dies liege zum Teil an den zeitweise stark reduzierten Beitragsrückflüssen vom Verband, zum Teil auch an den nachlassenden Einnahmen von Bußgeldern. Zur Konsolidierung des Haushalts beantrage sie, die Zuschüsse an die Kreise um 30 % zu senken. Mehr würden die Kreise nach ihrer Einschätzung sowieso nicht benötigen.

Kassenprüfer Michael Schwerteck bestätigt die ordnungsgemäße Kassenführung. Aufgefallen sei ihm, dass jedes Jahr viel Geld für Pokale ausgegeben werde. Er rege an zu prüfen, ob dies eventuell reduziert werden könnte.

Der Schatzmeister des SVW, David Blank, lobt die einwandfreien Kassenberichte aus dem Bezirk Neckar/Fils. In manchen anderen Bezirken  sei es leider weniger gut. In den Kreisen werde die Arbeit teilweise schlampig oder gar nicht gemacht. Auch z.B. vom Kreis Filstal habe er noch keinen Kassenbericht, obwohl er diesen dringend fürs Finanzamt brauche. Man müsse wohl mehr Druck ausüben, evtl. auch die Auszahlung der Zuschüsse von der Einreichung der Kassenberichte abhängig machen.

TOP 3: Aussprache zu den Berichten

Es wurde bereits nach den einzelnen Berichten Gelegenheit zur Aussprache gegeben.

TOP 4: Bestellen eines Wahlleiters

David Blank wird zum Wahlleiter bestellt.

TOP 5: Entlastung der Bezirksleitung

Es bestehen keine Einwände dagegen, über die Entlastung en bloc abzustimmen. Die Bezirksleitung wird bei einer Enthaltung ohne Gegenstimmen entlastet.

TOP 6: Neuwahlen

David Blank leitet die Neuwahlen. Er fragt bei jedem Wahlgang, ob eine geheime Wahl beantragt werde, was aber nicht der Fall ist.

Die Ämter werden wie folgt besetzt (jeweils ohne Gegenkandidaten und einstimmig, soweit nicht anders angegeben):

Bezirksleiter: Reinhard Krämer

Stellvertretender Bezirksleiter: Josef Wöll (eine Enthaltung)

Bezirksspielleiter: Udo Ruprich

Stellvertretender Bezirksspielleiter: kein Kandidat; Amt bleibt vakant

Bezirkskassenwart: Doris Konya

Bezirksjugendleiter: Achim Jooß (von der Bezirksjugend gewählt) wird bestätigt

Bezirksdamenwart: kein Kandidat; Amt bleibt vakant

Bezirkspressewart: Minh Cuong Tran

Wertungsreferent: Sigfried Krämer (eine Enthaltung)

Referent für Ausbildung, Breiten- und Freizeitsport: Gert Keller

Kassenprüfer: Michael Schwerteck und Heidi Kracke (en bloc, eine Enthaltung)

Vorsitzender des Schiedsgerichts: Norbert Hallmann

Stellvertretender Vorsitzender des Schiedsgerichts: Stefan Auch

Beisitzer im Schiedsgericht: Egon Schultheisz, Thomas Greulich, Guntram Doleschal, Alexander Hande, Doris Konya und Martin Schubert (en bloc, zwei Enthaltungen)

Alle Genannten nehmen die Wahl an (Minh Cuong Tran telefonisch).

Die Suche nach Delegierten für den Verbandstag gestaltet sich zäh. Zwischenzeitlich wird die Sitzung für etwa 20 Minuten unterbrochen, u.a. um den Anwesenden Gelegenheit zu geben, potentielle Kandidaten telefonisch zu fragen.

Nach Wiederaufnahme werden folgende Delegierte gewählt: Dieter Einwiller, Martin Schubert, Guntram Doleschal, Thorsten Schadwinkel, Minh Cuong Tran, Gert Keller, Thomas Greulich, Karl-Heinz Kunzelmann, Eberhard Hallmann, Norbert Hallmann und Ulrich Vanderhoeven; als Ersatzdelegierte Stefan Auch und Arndt Brausewetter (en bloc, zwei Enthaltungen).

TOP 7: Bearbeitung der Anträge

Achim Jooß hat den Antrag gestellt, § 15 der Geschäfts- und Spielordnung wie folgt neu zu fassen: „Der Schachbezirk trägt sein Mannschaftspokalturnier jährlich aus. Die Regelungen der WTO des Schachverbands finden sinngemäß Anwendung. Abweichend hiervon beträgt die Bedenkzeit 2 h für 40 Züge und eine halbe Stunde für den Rest der Partie.“

Der Antrag wird bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung mehrheitlich angenommen.

Außerdem beantragt Achim Jooß einen jährlichen Zuschuss an die Bezirksjugend in Höhe von 1.400 €. Dies sind 200 € weniger als bisher, was durch eine neue Austragungsform der Bezirksjugendmeisterschaft ermöglicht wird. Der Antrag wird einstimmig angenommen.

Bezirksjugendspielleiter Alexander Hande stellt folgenden Antrag: „Der Bezirk legt wie bisher zwei Terminstränge fest (1. Landesliga / 2. Bezirksligen / plus Relegationstermin). Diese sind deckungsgleich zu den höheren Ligen. Die Kreise müssen ihre Ligen ebenfalls ausschließlich auf diese zwei Terminstränge legen.“ Mit dieser Änderung soll vor allem mehr Raum für Jugendtermine geschaffen werden. Nach kritischer Diskussion findet der Antrag nur drei Ja-Stimmen und ist somit abgelehnt.

Bezüglich § 20 Abs. 2 der Geschäfts- und Spielordnung (Bußgeld bei Nichtbesuch des Bezirkstags) liegen zwei Anträge vor: Erich Neuwirth (Geislingen) beantragt, die Vorschrift ersatzlos zu streichen. Der Bezirksvorstand beantragt hingegen eine Modifizierung mit folgendem Wortlaut: „Die Teilnahme am Bezirkstag durch mindestens einen Delegierten oder Bezirksfunktionär ist Pflicht des Vereins. Bei Nichteinhaltung wird eine Geldbuße von 25 Euro verhängt, es sei denn der Verein bringt für das Fernbleiben im Einzelfall einen triftigen Entschuldigungsgrund vor. Auf §15(2) der SVW-Satzung wird verwiesen.“

Die Problematik wird zunächst ausführlich und kontrovers diskutiert. Einigkeit besteht dahingehend, dass es beim Bezirkstag wieder mehr Teilnehmer geben sollte, da es sonst schwierig wird, die Ämter zu besetzen und Delegierte für den Verbandstag zu finden. Hinsichtlich der Mittel zur Erreichung dieses Ziels gehen die Meinungen jedoch weit auseinander. Manche halten das Bußgeld für genau das richtige Mittel, andere sehen hierin einen ganz falschen Weg. Der Bezirksleiter ergänzt, dass die aktuelle Regelung jedenfalls nicht mit der Satzung des SVW vereinbar sei und deshalb auch vom Verbandsschiedsgericht nicht akzeptiert werde.

Vor der Abstimmung weist der Bezirksleiter darauf hin, dass gemäß der Bezirkssatzung (§ 21 Abs. 3) eine 2/3-Mehrheit der anwesenden Stimmberechtigten erforderlich sei, also 20 Stimmen von 30.

Da der erstgenannte Antrag der weitergehende ist, wird über diesen zuerst abgestimmt. Mit 9 Ja-Stimmen findet er nicht die erforderliche Mehrheit, ist also abgelehnt.

Der zweite Antrag findet 19 Befürworter, also einen zu wenig. Damit ist auch dieser Antrag erfolglos.

Der Bezirksleiter folgert hieraus, dass weiterhin eine Regelung bestehe, die nicht anwendbar sei. De facto bestehe also gar keine Regelung. Die Kassiererin ergänzt hierzu, sie habe zuletzt die nicht vertretenen Vereine zwar angeschrieben, dabei aber auf die Freiwilligkeit der Bußgeldzahlung hingewiesen. Trotz dieser Transparenz sei es leider teilweise zu sehr unschönen Reaktionen gekommen. Darauf werde sie sich in Zukunft nicht mehr einlassen.

Exkurs: Der Bezirksleiter weist bei dieser Gelegenheit darauf hin, dass die Satzung des Bezirks veraltet sei und der Überarbeitung bedürfe. Zu diesem Zweck kommt der Vorschlag auf, eine Kommission aus Sachkundigen zu gründen. Vier Schachfreunde erklären ihr Einverständnis zur Mitarbeit: der Bezirksleiter selbst, Spielleiter Udo Ruprich, sowie die beiden Juristen Norbert Hallmann und Michael Schwerteck. Die Versammlung beschließt einstimmig, dieser Kommission den Auftrag zur Ausarbeitung von Änderungsvorschlägen zu erteilen, über die beim nächsten Bezirkstag abgestimmt werden kann.

Der Bezirksvorstand beantragt auch noch eine redaktionelle Änderung: In der Satzung soll der Begriff „Damenwart“ generell durch „Frauenschachreferent“ ersetzt werden. Dieser Antrag wird angenommen (eine Gegenstimme).

Doris Konya stellt, wie schon zuvor erwähnt, den Antrag, die jährlichen Zuschüsse an die Kreise um 30 % zu reduzieren. Dies bedeutet im Einzelnen: Die Kreise Reutlingen/Tübingen und Esslingen/Nürtingen sollen ab 2014 statt 600 € nur noch 420 € bekommen, der Kreis Filstal statt 400 € nur noch 280 €. Der Bezirk würde damit pro Jahr 480 € sparen.

Der Antrag wird angenommen (drei Enthaltungen).

TOP 8: Sonstiges

David Blank weist darauf hin, dass noch dringend Kandidaten für Verbandsämter gesucht werden.

Alexander Hande erwähnt kommende Veranstaltungen im Jugendbereich.

Die Sitzung endet um 17:40 Uhr.

Fertigstellung des Protokolls: Tübingen, den 16. Mai 2013

 

Michael Schwerteck (Protokollführer)             Reinhard Krämer (Bezirksleiter)