23. Württ. Schnellschachmeisterschaft 2012

Veröffentlicht am: 13.05.2012 von Dietrich Noffke in: Spielbetrieb » Schnellschachmeisterschaft Drucken

Alle Preistäger WSSM 2012

Die Preisträger der WSSM 2012 mit Schirmherr BM J. Zeitler (li) und Organisator C. Beuter (re)

Ergebnis aller Wertungsklassen zum Ausdrucken

Württembergische Schnellschachmeisterschaft am 13.05.2012 in Bildechingen bei Horb a. N.

FM Vatter schnappt Württembergern den Titel weg

Ein Badener ist Württembergischer Schnellschachmeister 2012: Fidemeister Hans-Joachim Vatter von den Karlsruher Schachfreunden holte sich in Horb-Bildechingen den Titel mit 7, 5 Punkten vor fünf Verfolgern mit 7, 0 Punkten. Die Buchholzbesten IM Andreas Strunski (Stuttgarter SF) und Philipp Wenninger (SK Bebenhausen) haben sich für die Deutsche Schnellschachmeisterschaft 2012 qualifiziert. Simona Gheng siegte bei den Frauen überlegen mit 5, 0 Punkten vor Dr. Yvonne Hapke (SC Bisingen-Steinhofen) und Elke Sautter (SF Pfullingen).

In der Turn- und Festhalle im idyllischen Horber Teilort Bildechingen begrüßte der Vorsitzende des ausrichtenden SK Horb (Bezirk Alb-Schwarzwald) Jonathan Seyrich 89 Teilnehmer, darunter auch der Abonnementsieger der vergangenen Jahre FM Josef Gheng. Doch aus der erneuten Titelverteidigung wurde dieses Mal nichts. Mit 6, 5 Punkten musste sich Gheng mit Platz 10 begnügen. Die spannende Geschichte um den Titelgewinn schrieben andere. Da trumpfte beispielsweise der junge Bebenhausener Philipp Wenninger mächtig auf, entthronte in Runde 5 den bis dahin verlustpunktfreien Spaichinger Daniel Müller und ließ sich auch von der folgenden Niederlage gegen IM Strunski nicht entmutigen. Zwar reichte es am Ende nicht zum Turniersieg, ein dickes Ausrufezeichen hinterließ der Nachwuchsstar aber dennoch. Strunski dagegen, im Vorjahr ebenfalls Vizemeister, zog dem Feld davon und hatte, bis dahin unbesiegt, in der Schlussrunde die große Chance zum Titelgewinn. Doch ausgerechnet da setzte es die einzige Niederlage. Bereits in der Eröffnung überspielte ihn Routinier FM Rudolf Bräuning (SK Bebenhausen), gewann Qualität und Bauer und damit bald auch die Partie. So kam für den badischen Gastspieler FM Hans-Joachim Vatter die unverhoffte Gelegenheit, den württembergischen Schnellschach-Assen den Titel wegzuschnappen. Das gelang ihm mit einem Schlussrundensieg gegen Thilo Kabisch auch. Unbesiegt und damit verdient wurde er Württembergischer Schnellschachmeister 2012.

Angefeuert von den aufpeitschenden Kabinenpredigten der nebenan stattfindenden Kreisligaspiele der Fußballer – mehr amüsierend als störend – zeigten auch die Frauen ihr bestes Schach. Die Turnierleiter Dietrich Noffke vom SVW und Christof Beuter vom SK Horb beklagten allerdings die geringe Teilnehmerzahl. Unbeirrt aber zeigte Simona Gheng, dass sie nicht nur die beste Schnellschachspielerin ist, sondern auch mit den Männern mithalten kann. Hervorragende 5, 0 Punkte und Platz 32 beweisen ihre Spielstärke.

Bei der Siegerehrung durch den Schirmherrn Bürgermeister Jan Zeitler durften aber nicht nur die Titelträger die schönen Pokale und Preisgeld in Empfang nehmen. Die Sonderwertungen waren ebenfalls lukrativ dotiert: Bei den Senioren schaffte es Josef Gabriel (Stuttgarter SF) mit 6, 5 Punkten an die Spitze, gefolgt von seinen Vereinskameraden FM Wolfgang Schmid und Hartmut Schmid (beide 6, 0 Punkte). Dass Philipp Wenninger durch seinen dritten Platz im Gesamtklassement auch den Jugendpreis gewann, ist klar. Doch auch ein weiterer Bebenhausener Jungspund schaffte es auf bärenstarke 7, 0 Punkte: Ulrich Zimmermann musste seinem Kumpel lediglich aufgrund der Buchholzwertung den Vortritt lassen. Drittbester Jugendlicher war schließlich Mark Kvetny von den Stuttgarter Schachfreunden mit 6, 0 Punkten.

Einen Dreifachtriumph feierte der Gastgeber in der Ratinggruppe U 1400: Konrad Hein, Yannick Wütz und Benjamin Brindle sahnten hier die drei ersten Plätze ab. Bei den U 1600 lagen mit Steffen Paul (SG Donautal-Tuttlingen) und Urs Gnotke (SF Pfalzgrafenweiler) ebenfalls zwei Spieler des ausrichtenden Bezirks vorn, gefolgt von Christian Gheng vom TSV Schönaich. Knapp ging es auch bei den U 1800 her. Sieger wurde schließlich Bernd Köller vom SC Leinfelden vor Georg Hengstler vom Schachring Spaichingen, gefolgt von Arnd Braun (SC Klosterreichenbach). Die erfolgreichsten Spieler mit einer DWZ unter 2000 waren Julian Bissbort vom Heilbronner SV, Walter Schaffert von der SG Ludwigsburg und Faruk Osmanovic (SC Blauer Turm Bad Wimpfen).

Bei der Pokalübergabe bedankten sich Veranstalter und Ausrichter bei allen Helfern in der hervorragenden Küche, bei der Organisation des Turniers und bei der Leitung der Meisterschaften sowie beim Schachring Spaichingen, der einen Großteil des Spielmaterials zur Verfügung gestellt hatte.

Harry Pfriender, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit