Bericht vom C-Trainer-Lehrgang 2013/14 - Bericht von Martin Schmidt

Veröffentlicht am: 04.04.2014 von Holger Schröck in: Referat Ausbildung » Berichte Drucken

Keine Verletzungsgefahr am Springer

Bericht von Teilnehmer Martin Schmidt über den C-Trainer Lehrgang in Ruit

"Trainer beim Schach? Was trainiert man denn da? Anheben, ziehen, absetzen?" in diesem Tonfall lagen einige Kommentare, wenn ich erzählt habe, dass ich seit Oktober eine C-Trainer Ausbildung im Schach mache. Noch erstaunter waren die Reaktionen auf meine Offenbarung, dass ich dafür auch einen Erste-Hilfe-Kurs belegen müsste. Ich habe leider nicht mitgezählt, wie oft ich gefragt wurde, ob man sich denn am Springer verletzen kann.

Aber selbstverständlich braucht man auch im Schach Trainer - und diese sollten, wie überall, gut ausgebildet sein. Immerhin wird ihnen die Entwicklung und Gesundheit der oft jungen Schüler anvertraut, womit sich auch die Erste-Hilfe-Ausbildung erklärt. In zwei Wochenkursen im Oktober und März und zwei Wochenendlehrgängen im November und Januar wurde den 14 neuen C-Trainern das Wissen vermittelt, was sie in ihrer Vereinsarbeit brauchen.

Glücklicherweise brachte unser Ausbildungsreferent Armin Dorner hervorragende Referenten an die Sportschule in Ruit, denn es gab viel zu lernen. "Nicht nur für das Training, auch für das restliche Leben habe ich bei ihm etwas gelernt." so hörten sich die Kommentare für Alfred von Wysocki an, dessen Vorträge über Fragen und Präsentationstechnik für viel Begeisterung sorgten. Ein weiteres Highlight war der Besuch von GM Lanka, der zusammen mit Heiner Uhlig von den Königskindern über Denkmuster referierte, nachdem uns letzterer auch die Stappenmethode näherbrachte. Weitere Vorträge enthielten das Training mit heterogenen Gruppen, Training mit Vorschulkindern, einen unterhaltsamen Überblick über viele Regelfragen, einen Einblick in die Strukturen des Württembergischen Schachverbandes sowie engagierte Beiträge zu Öffentlichkeitsarbeit und Breitensport.

Aber - für viele ebenfalls überraschend - es ging nicht nur um Schach. Da es sich um einen offiziellen Trainerschein handelt, wurden auch sportartübergreifende Themen wie Kondition, Dehnen, Koordination und die richtige Ernährung behandelt.

Vielleicht noch wichtiger als diese Vorträge waren jedoch die Diskussionen und Gespräche zwischen den Vorträgen und abends in der sportschuleigenen Kneipe. Hierbei möchte ich mich besonders bei Günther, Georg, Uwe, Klaus-Peter, Ewald und vor allem Carsten bedanken - ich konnte viel aus unseren Diskussionen mitnehmen. Das Wissen hätte man sich vielleicht auch anders aneignen können - diesen Erfahrungsaustausch aber niemals. Ganz im Sinne von Armin Dorner, der ein landesweites 'Netzwerk' von C-Trainer bilden möchte.

Der Prüfung im März wurde mit Spannung entgegengesehen, vor allem dem sportartübergreifenden Teil und der Lehrprobe. Ich kam insgesamt gut durch und konnte die Jury, bestehend aus Armin, Petra Walter vom Württembergischen Landessportbund und Hanno Dürr, Ehrenpräsident des Württembergischen Schachverbandes, anscheinend auch in der Lehrprobe überzeugen. Hier kam es mir zugute, dass ich mein Thema (Starker Läufer gegen Springer im Endspiel) auch schon vorher bei einem Training der 1.Mannschaft 'eingeübt' hatte.

Am Ende waren alle Teilnehmer zufrieden und werden wohl bald wieder zurückkommen - spätestens in vier Jahren zur Lizenzverlängerung.