Herzschlagfinale bei zentraler Schlussrunde

Veröffentlicht am: 14.04.2013 von Alexander Geilfuß in: Schachbezirk Unterland Drucken

Herzschlagfinale in der Landesliga: Absteiger bestimmen den Meister

Zentrale Schlussrunde von drei Spielklassen in Besigheim-Ottmarsheim

 

„Oh man, ist das spannend“, solche Aussagen hörte man am heutigen Sonntag besonders häufig. An Spannung war es wirklich kaum zu überbieten, was sich den Teilnehmern und Gästen in der zentralen Schlussrunde der Landeliga, der Bezirksliga Nord und der Bezirksliga Süd bot.

Die entscheidende Partie um den Meistertitel

Die entscheidende Partie um den Meistertitel in der Landesliga: Eugen Holzinger (Sfr. HN-Biberach, links) gegen Thomas Heinl (SK Lauffen, rechts)

In Besigheim-Ottmarsheim traf sich die Unterländer Schachwelt zum gemeinsamen Saisonabschluss. Es war ein überraschend spannendes Finale. In der Landesliga führte vor der letzten Runde der SV Marbach die Tabelle an. Da Marbach gegen den Tabellenvorletzten SC Erdmannhausen antrat, rechnete nahezu jeder damit, dass Marbach Meister der Landesliga werden wird. Doch es kam anders, ganz anders.

Erdmannhausen, vor der letzten Runde Vorletzter und höchstwahrscheinlicher Absteiger, kämpfte im letzten Spiel wie ein Löwe. Marbach hatte seine Schwierigkeiten. Und tatsächlich schafft Erdmannhausen die Sensation und gewinnt den Kampf gegen den bereits vermeintlichen Meister knapp mit 4,5:3,5. Für Erdmannhausen ändert dies nichts in der Tabellensituation, doch Marbach ist damit definitiv nicht Meister.

Nun wittert der Verfolger Heilbronner SV seine Chance. Mit sieben Mann trat Heilbronn gegen Neckarsulm an und startete zu Beginn bereits mit einem Brettpunkt weniger. Doch das tat dem Kampfgeist keinen Abbruch. Heilbronn spürte, dass es nun Meisterchancen hatte und strengte sich an. Die Begegnung ging 5,5:2,5 aus. Ist nun Heilbronn der neue Meister der Landesliga?

Ganz so einfach ist es nun auch nicht. Unerwartet hoch scheint der bisherige Drittplatzierte SK Lauffen gegen den Tabellenletzten Sfr. HN-Biberach zu gewinnen. Es steht bereits 6,5:0,5 für Lauffen. Mit diesem hohen Zwischenergebnis steht damit Lauffen und Heilbronn mannschafts- und brettpunktgleich auf dem ersten Platz. Würde die letzte verbleibende Lauffener Partie verloren gehen, so müsste um den Meistertitel ein Entscheidungsspiel angesetzt werden. Die entscheidende Partie ist Brett 2 zwischen Thomas Heinl und Eugen Holzinger.

Die Trauben im Saal versammeln sich um Heinl und Holzinger. Holzinger hat tatsächlich Mehrmaterial. Heinls Chance besteht im Grunde nur noch darin, irgendiwe durch Kompensation ins Remis abwickeln zu können. Die Luft ist zum Knistern angespannt. Es ist nur noch wenig Restbedenkzeit. Holzinger hat nur noch knappe drei Minuten. Die Stellung ist nicht einfach zu spielen. Am Ende willigt Holzinger ins remis ein. Die Spannung entlädt sich in einem spontanen Beifall der Zuschauer über das erlebte Schauspiel.

Lauffen holt sich den letzten und entscheidenden halben Brettpunkt Vorsprung und wird neuer Meister der Landesliga Unterland, gefolgt knapp dahinter vom Heilbronner SV und dem SV Marbach, alle drei Mannschaften mit 13 Mannschaftspunkten. Wer hätte geahnt, dass gerade die Mannschaften am Tabellenende die Entscheidung um den Meistertitel bringen würden?

Große Überraschung gab es auch in der Bezirksliga Süd. Auch hier traf es den bis dahin führenden SV Marbach mit seiner zweiten Mannschaft sehr unglücklich. In der gesamten Saison bisher kein einziges Mannschaftsspiel verloren, ging ausgerechnet in der letzten Runde die Begegnung gegen den gastgebenden SV Besigheim knapp mit 3,5:4,5 verloren. Gleichzeitig gewinnt Verfolger Vaihingen/Enz gegen die zweite Mannschaft der Schachfreunde aus Kornwestheim. Damit überholt Vaihingen/Enz auf der Zielgeraden Marbach und wird neuer Meister der Bezirksliga Süd.

Weniger spektakulär verlief es in der Bezirksliga Nord. Ungeschlagen gewinnt die zweite Mannschaft des SK Schwäbisch Hall verdient den Meistertitel und steigt somit auf in die Landeliga.

Herzlichen Glückwunsch!

Es war bereits das zweite Mal in Folge, dass die drei höchsten Spielklassen im Schachbezirk Unterland zeitgleich zentral in Besigheim-Ottmarsheim ausgetragen wurden. Großer Dank gebührt dem ausrichtenden SV Besigheim für die große aufopferungsvolle Arbeit!

Die zentrale Schlussrunde der drei höchsten Spielklassen im Bezirk Unterland ist mittlerweile die größte offizielle Schachveranstaltung im Bezirk Unterland. Solche Großveranstaltungen sind eine positive Werbung für unseren schönen Schachsport. Auch in Zukunft möchte der Schachbezirk Unterland weiterhin Schlussrunden zentral veranstalten und den Schachsport toll präsentieren.

Alexander Geilfuß,
Bezirksleiter Unterland


Weiterführende Links

- Bericht in der Ludwigsburger Kreiszeitung vom 15.04.2013: "Immer noch Männerdomäne"
(Link zum direkten Artikel in der LKZ)

2. Mannschaft im "Tollhaus", Ottmarsheim mit versöhnlichem Abschluss - Bericht auf der Homepage des SK Lauffen

- Ohne Worte - "we are the champions ... !!" - Erfahrungsbericht von Gunnar Schnepp auf der Homepage des SK Lauffen

- Dramatik in Ottmarsheim: 1. Mannschaft wird Vizemeister der Landesliga - Erfahrungsbericht von Robin Stürmer auf der Homepage des Heilbronner SV

- Showdown im Schach: In Ottmarsheim werden Endrunden ausgespielt - Vorberichterstattung in der Bietigheimer Zeitung (Südwestpresse) vom 12.04.2013

- Veranstaltungsseite des SV Besigheim zur zentralen Schussrunde mit vielen Fotos

Pressemeldungen zur Zentralen Schlussrunde der Saison 2011/2012

- Packende Kämpfe um den König - Vorberichterstattung in der Ludwigsburger Kreiszeitung vom 20.04.2012

- Denksport mit hohem Kalorienverbrauch - Zeitungsbericht in der Ludwigsburger Kreiszeitung vom 22.04.2012

Berichterstattung zur Zentralen Schlussrunde der Landesliga 2010/2011

- Herzschlagfinale in der Landesliga - Bericht zur Zentralen Schlussrunde der Landesliga in Schwäbisch Hall vom 03.04.2011