Bodenseecup 2015

Veröffentlicht am: 10.05.2015 von Claus Seyfried in: Presse und Öffentlichkeitsarbeit Drucken

Württemberg hat in diesem Jahr den Bodenseecup gewonnen. Die Schweizer haben schon einen Abschlussbericht.  Hier folgt nun der Bericht von Bernd-Michael Werner, Mitglied des SVW-Spielausschusses und Württembergs Team-Coach beim Bodenseecup:


Württemberg gewinnt den Bodenseecup in Engen „Hegau Ost“


Die Auswahlmannschaft des Schachverbands Württemberg holt zum zweiten Mal (nach 2007 in Steißlingen) den Bodenseecup ins Schwabenland. Württemberg siegt mit 7:5 Mannschafts- und 19½ Brettpunken vor Baden 6:6 MP / 17 BP und der Schweiz 5:7 MP / 17½ BP. Die Mannschaften bestehen aus einer Frau, zwei Jugendlichen (U20) und neun weiteren Spielern.

Eine Besonderheit stellte hier der Spielort da. Die Rastanlagen mit Motel rangieren oberhalb der Autobahn. Sicherlich ist die Location eine der schönsten Raststätten Deutschlands und hat schon entsprechende Preise eingeheimst. Die Räumlichkeiten sind durch Schallschutzverglasungen vom röhrenden monotonen Autolärm geschützt. Trotz moderner Architektur war es im abgeschirmten Nebenraum reichlich eng. Zudem ergab sich für uns auch ein logistisches Problem, da das Bettenkontingent im Motel weitestgehend erschöpft war, haben wir überwiegend im 20 Kilometer entfernten Radolfzell genächtigt. Der Bodenseecup sollte auch am See direkt in den altstadtgeprägten Orten stattfinden. Ein besonderes Highlight war das traditionelle gemeinsame Abendessen am Samstag. Wir wurden mit einem wunderbaren Asiabüffet verwöhnt.

Der traditionelle Ländervergleich zwischen Baden, Bayern, der Schweiz und Württemberg wurde durch die Absage des bayrischen Teams zu einem Wettkampf zwischen 3 Teams. Um vernünftige Paarungen zu ermöglichen wurden jeweils 2 Halbmannschaften gebildet. Die beiden Halbmannschaften (jeweils 6 Spieler) waren etwa gleichstark besetzt, so dass kein Team pausieren muss. So wurden von Freitag bis Sonntag die Runden im Fischer-Modus absolviert. Es werden jeweils 18 Partien gegen die Auswahlmannschaften von Baden und der Schweiz gespielt. Württemberg 1 spielte in der Aufstellung Ralf Müller, Rudolf Bräuning, Igor Neyman, Georg Braun, Bernhard Sinz (Freitag, Dieter Knödler) und Kevin Walter (U20); Württemberg 2 in der Aufstellung Mark Kvetny (U20), Josef Gheng, IM Ulrich Schulze, Gerd Lorscheid, Frank Amos und Niklas Wunder (U20). Mark Kvetny (SSF 1879) konnte erneut mit einem sehr guten Ergebnis überzeugen (2 aus 3), insbesondere mit seinem Sieg gegen Christopher Noé. Der Schweizer IM Ballmann konnte sich hingegen gerade noch ins Remis retten. Der Jugendliche Niklas Wunder konnte mit 2½ Punkten das beste Einzelergebnis erzielen. Schon aus den Aufstellungen der Teams ergabt sich unsere Aussenseiterstellung: Schweiz Elo-Schnitt 2327, Baden 2294 und Württemberg 2266.

Dieser schöne und doch sehr überraschende Sieg wurde erst durch eine dramatische Schlussrunde möglich. Nach 2 Runden führte Baden mit 6 MP / 13 BP vor Württemberg 4 MP / 12 BB und der Schweiz 2 MP / 11 BP. Im Kampf Baden 2 - Württemberg 1 zeichnete sich schon früh ein Sieg für unser Team ab. Die zweite Mannschaft hatte erhebliche Probleme gegen die Schweiz 2. Da dieser Kampf nach Auf's und Ab's irgendwie ausgeglichen endete, musste die letze laufende Partie zwischen IM Roger Moor (Schweiz 1) und Jonas Rosner (Baden 1) beim Stande von 2½:2½ die Entscheidung bringen. Der Eidgenosse konnte seine Vorteile geschickt umsetzen und gewann verdient. Man darf nicht übersehen, dass die Schweiz immerhin mit fünf IM's angetreten ist.

Die besondere Herausforderung stellten die unzähligen Absagen von Spielern und dem genau auf dieses Wochenende fallenden Bahnstreik dar. Gleichzeitig begann am Samstag in Bregenz ein offenes Turnier. Am Dienstag sagte unsere Frau Vesna Misanovic wegen beruflicher Unabkömmlichkeit ab. In der Kürze der Zeit ließ sich kein weiblicher Ersatz finden. Dafür haben wir einem weiteren jungen Talent die Möglichkeit gegeben Erfahrung zu sammeln. Den Ausfall eines weiteren Spielers mußte der Unterzeichner am Freitag während seiner wegen des Bahnstreiks vierstündigen Anreise in ständigem Telefonkontakt mit Gerd Lorscheid lösen. Nochmals herzlichen Dank an Frank Amos, der spontan eingesprungen ist.

Hier die Einzelergebnisse.

Bernd-Michael Werner
Mitglied des SVW-Spielausschusses

Im Namen des Präsidiums darf ich einen herzlichen Glückwunsch an Bernd-Michael und sein Team übermitteln!!

Allerdings möchte ich nicht verschweigen, dass wir von der Ausrichtung ein wenig enttäuscht sind. Letztes Jahr kamen vom badischen Präsidenten noch allerlei Vorschläge wie man den Event aufwerten könne. Und dieses Jahr findet der Cup - zeitgleich mit der badischen Schnellschach-Einzelmeisterschaft(!) - dann in einem derart engen Raum statt, dass sich kaum ein einzelner Zuschauer dazwischen drängen kann. Was wäre eigentlich gewesen, wenn Bayern nicht abgesagt hätte? Zum Glück können wir - der SVW - mit unserer Ausrichtung im letzten Jahr in Lindau zufrieden sein! Im kommenden Jahr ist die Schweiz dran. Dort dürfen sich die Teams erfahrungsgemäß auf einen perfekten Gastgeber freuen!

Claus Seyfried
SVW-Öffentlichkeitsreferent


Bericht der Schweizer zum selben Ereignis
Bericht aus Baden von Uwe Pfenning
Harald Keilhack in der Stuttgarter Zeitung über den Bodenseecup.


Team Württemberg:   FM Igor Neyman (hinten), Georg Braun (vorne), FM Josef Gheng, Coach Bernd-Michael Werner, FM Rudolf Bräuning, FM Mark Kvetny, FM Ralf Müller, Niklas Wunder, Bernhard Sinz, IM Ulrich Schulze, Frank Amos, FM Gerd Lorscheid.


Team Schweiz:   Julian Schärer, IM Richard Gerber, FM Aurelio Colmenares, Davide Arcuti, FM Benedict Hasenohr, IM Andreas Huss, Jonas Wyss, IM Martin Ballmann, IM Noël Studer, FM Gabriel Gähwiler, IM Roger Moor, WGM Monika Müller-Seps.


Team Baden:   FM Valerian Hirschberg, Gregor Haag, Jörg Schlenker, Dennis Kaczmarczyk, FM Christopher Noe, Stephan Tschann, FM Hans-Elmar Schwing, Andreas Bauer, FM Jonas Rosner, Tomislav Bodrozic (hinten), Lukas Fiderer (vorne), WFM Margrit Malachowski.


Der badische Präsident Dr. Uwe Pfenning händigt Ralf Müller ein Präsent aus.